Schleifmittelhersteller : Tyrolit profitiert von niedrigeren Energiekosten in den USA

Tyrolit

Tyrolit-Säge: Mit einem Mix aus Energiesparmaßnahmen, Technik-Innovationen und Optimismus" will man beim Tiroler Schleifmittelhersteller den Expansionskurs im Jahr 2023 fortsetzen.

- © Tyrolit

Eine durchaus gute Bilanz kann der Nachfolger von Christoph Swarovski als CEO des Tiroler Schleifmittelunternehmens Tyrolit aufweisen: Das Unternehmen mit Hauptsitz in Schwaz hat im Jahr 2022 einen Umsatz von 730 Mio. Euro erzielt und konnte diesen damit um rund zehn Prozent im Vergleich zum Jahr 2021 steigern. "Unser Ziel in nächster Zeit ist die Umsatzsteigerung auf eine Milliarde," sagte Tyrolit-CEO Thomas Friess, der zu Jahresbeginn als erster familienfremder CEO das Steuer übernommen hat.

Die steigenden Energiekosten nannte Friess bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Schwaz allerdings "eine Herausforderung am Weg". Man profitiere davon, dass man "international aufgestellt" sei und etwa auch in den USA operiere, wo die Energiekosten deutlich unter denen in Europa lägen. "Als ein Unternehmen, das 50 Prozent seines Umsatzes in Europa macht, belasten uns die steigenden Kosten aber natürlich", so Friess.

Nie mehr eine wichtige News aus der Industrie verpassen? Abonnieren Sie unser Daily Briefing: Was in der Industrie wichtig wird. Täglich um 7 Uhr in ihrer Inbox. Hier geht’s zur Anmeldung!
Thomas Friess Tyrolit
Tyrolit CEO Christoph Friess: Man profitiere davon, dass man "international aufgestellt" sei und etwa auch in den USA operiere, wo die Energiekosten deutlich unter denen in Europa lägen. - © Tyrolit

Großflächiger PV-Einsatz bei Tyrolit

Begegnen wolle man der schwierigen Preissituation am Energiemarkt etwa am Hauptsitz in Schwaz damit, dass man sehr großflächig auf Solar-Paneele setze: "Damit können wir nach der Fertigstellung 2023 bald bis zu 25 Prozent unser eigenen Stromkosten decken". Auch auf E-Lkw werde man laut dem Tyrolit-Geschäftsführer ab sofort verstärkt setzen. Generell und international laute die Tyrolit-Devise: "Energiesparen, wo auch immer es möglich ist".Zudem sei es in dieser Sache entscheidend, weiterhin auf "Innovation zu setzen", erklärt Friess.

"Unsere Entwickler beschäftigen sich damit neue Körnungen und neue Verfahren im Unternehmen zu etablieren, die energiesparender sind". Damit könne man dann auch "günstiger und effizienter produzieren".Ein Mix aus Energiesparmaßnahmen, Technik-Innovationen und Optimismus soll dann schließlich den Expansionskurs auch im Jahr 2023 fortsetzen. "Ich hoffe tatsächlich, dass uns die Rezession nicht so sehr trifft", meinte Friess.

Auch 2023 sei man jedenfalls unterwegs hinsichtlich "Unternehmens-Akquisitionen". Man investiere aktuell außerdem in den Südkorea-Standort und habe vor kurzem "zwei Werke in Istanbul gekauft", so Friess.Das Technologieunternehmen Tyrolit beschäftigt insgesamt über 4.000 Mitarbeiter in 29 weltweiten Produktionsstandorten, 36 Vertriebsstandorten sowie bei 65 Vertriebspartnern. Im Headquarter in Schwaz sind rund 1.200 Mitarbeiter beschäftigt. Friess steht dem Unternehmen seit Beginn des Jahres als CEO vor.