Michael Tojner : Montana Tech Gruppe in den roten Zahlen

Michael Tojner

Michael Tojner, Varta Mehrheitseigentümer und Eigentümer der Montana Tech Gruppe: Die herausfordernde wirtschaftliche Lage der Varta AG hält weiter an.

- © Montana Tech Components

Trotz deutlich höheren Umsätzen hat das dritte Quartal der Montana Tech Gruppe einen massiven Verlust von fast 45 Mio. Euro beschert. Die Abwärtsdynamik hat auch das Ergebnis der ersten neun Monate des Jahres mit einem Verlust von 20,8 Mio. Euro tief in die roten Zahlen gedrückt, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Quartalsbericht hervor geht. Der Einbruch im Ergebnis sei auf hohe Rohstoff- und Energiepreise und auf verzögerte Kundenprojekte in der Batteriedivision Varta zurückzuführen.

Die Gruppe des Investors Michael Tojner besteht aus dem Batteriehersteller Varta, Verpackungshersteller Aluflexpack sowie dem Systemkomponentenhersteller und Flugzeugzulieferer Montana Aerospace. Verbesserte Ergebnisse bei Aluflex und Montana Aerospace hätten die Probleme bei Varta nur teilweise auffangen können. "Die gesamtwirtschaftliche Situation auf den Weltmärkten trifft auch uns und bremst aktuell unsere Ergebnisentwicklung. Unser Fokus liegt deshalb weiter auf der Reduktion unserer Fixkosten, auf der Materialkostenweitergaben und auf einer kontinuierlichen Auslastung unserer Produktionskapazitäten", schreibt Tojner in einer Aussendung.

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Die Aluflex und die Montana Aerospace werden laut Quartalsbericht ihre Prognosen für das Gesamtjahr 2022 erfüllen. Bei Varta halte die "herausfordernde Lage" mit steigenden Energie- und Rohstoffpreisen, einem Mangel an Halbleitern und der Verzögerung wichtiger Projekte an, dennoch sei kommendes Jahr "eine deutliche Ergebnisverbesserung" zu erwarten. Insbesondere gebe es eine steigende Nachfrage nach Energiespeicherlösungen und Haushaltsbatterien. Der Auf- und Ausbau des Geschäftsbereiches werde künftig mit Hilfe strategischer Partner vorangetrieben.

Montana Tech hat im dritten Quartal 2022 bei 634 Mio. Euro Umsatz (plus 26,4 Prozent) operativ (EBIT) 37,4 Mio. Euro Verlust geschrieben, das Periodenergebnis war mit minus 44,8 Mio. Euro tiefrot. Über die ersten neun Monate des Jahres stieg der Umsatz um 26,7 Prozent auf 1,75 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis fiel zugleich um 91,2 Prozent auf 8,5 Mio. Euro, das Periodenergebnis drehte ins Minus (20,8 Mio. Euro Verlust).

Varta vor Herausforderungen

Der mit hohen Kosten und Auftragsverzögerungen kämpfende Batteriehersteller Varta des österreichischen Investors Michael Tojner kassiert erneut die bisherigen Umsatz- und Gewinnprognosen: Ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Kostensenkung mit Kurzarbeit soll den Turnaround bringen. Probleme macht derzeit vor allem das lange so wachstumsstarke Geschäft mit den Lithium-Ionen-Knopfzellen für wiederaufladbare kabellose Kopfhörer. Die aktuell schwierige Wirtschaftssituation und die Zurückhaltung der Verbraucher beeinträchtigen die Nachfrage nach den kleinen Batterien. Zwar sei die Produktion für die im zweiten Halbjahr erwarteten Neuprodukteinführungen angelaufen - aber mit einem deutlich niedrigeren Volumen als zunächst gedacht. Lesen Sie hier mehr zu den Konsolidierungsmaßnahmen bei Varta.