Bauindustrie : Pech für die Strabag im Streit um Autobahnbau in Italien

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© Peter Martens

Österreichs größter Baukonzern Strabag ist in einem Rechtsstreit rund um das skandalträchtige, milliardenschwere Autobahnprojekt "Pedemontana Lombarda" in Norditalien vor einem Mailänder Gericht abgeblitzt, wie das Unternehmen bekanntgab.

Das Strabag-Konsortium wehrt sich dagegen, einen Garantiebetrag von bis zu 260 Mio. Euro an den Auftraggeber ausbezahlen zu müssen.

Strabag will dagegen berufen

Das Gericht in Mailand wies den Antrag auf Erlass einer Einstweiligen Verfügung ab. Wie die Strabag mitteilte, werde das Konsortium gegen diese Entscheidung Rechtsmittel erheben sowie alternative Möglichkeiten prüfen, um die Auszahlung zu verhindern.

Für den Fall, dass die 260 Mio. Euro tatsächlich fällig werden, muss das Konsortium den Anspruch auf das Geld im Gerichtsverfahren um die Bauzeitverzögerungen und den damit einhergehenden beträchtlichen Kostenüberschreitungen geltend machen.

Prognose bestätigt

Die Strabag betonte, die Rechtsposition werde durch eine Auszahlung nicht beeinträchtigt und bekräftige ihre Ergebnisprognose einer Ebit-Marge von mindestens 3,3 Prozent aus dem operativen Geschäft für das Geschäftsjahr 2018.

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Autobahnbau steht still

Das Autobahnprojekt "Pedemontana Lombarda" steht wegen zahlreicher Gerichtsstreitigkeiten still, unter anderem weil die Autobahngesellschaft entschied, den Vertrag mit dem Strabag-Konsortium für das zweite Los der Autobahn aufzulösen. An dem Konsortium hält die Strabag 60 Prozent - der Rest entfällt auf die italienischen Firmen Grandi Lavori Fincosit (26 Prozent) und Impresa Costruzioni Giuseppe Maltauro (14 Prozent).

Den ursprünglichen Plänen zufolge hätte die Verbindung zwischen dem Mailänder Flughafen Malpensa und Bergamo bereits im Jahr 2015 - für die damalige Expo in Mailand - fertig sein sollen. (apa/red)