Software : ÖBB tauschen deutsches Reservierungssystem gegen tschechisches

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) setzen künftig bei den Reservierungen der Fahrgäste auf ein neues Softwaresystem, das von der tschechischen Bahn (CD) entwickelt wird.

IT-Sparte der tschechischen Staatsbahn bei Ausschreibung erfolgreich

Die tschechische Firma CD-Informationssysteme (CD-IS), eine Tochtergesellschaft der tschechischen Staatsbahn, hat die Ausschreibung gewonnen und wird den ÖBB das neue Reservierungssystem für die Passagiere liefern.

Große Freude in Prag

Für den Vorstandschef der CD-IS, Miloslav Kopecky, handelt es sich dabei um einen bedeutenden Referenz-Auftrag in Millionenhöhe. Der Sieg bei der Ausschreibung sei ein großer Erfolg für das tschechische Unternehmen. Kopecky hofft, dass auch andere Bahnunternehmen an einer Zusammenarbeit mit CD-IS interessiert sein werden. Die Lieferung für die ÖBB sei das erste IT-Projekt in derartigem Ausmaß für einen ausländischen Kunden.

Deutsche Bahn stellt ihr System Ende 2020 ein

Bisher sind Reservierungen der ÖBB, wie bei viele andere europäische Bahnen, über das EPA-System der Deutschen Bahn AG gelaufen. Dieses System wird Ende 2020 eingestellt, sagt ÖBB-Sprecher Bernhard Rieder auf APA-Anfrage. "Zukünftig wollen wir als ÖBB Reservierungen inhouse abwickeln." Daher habe man die entsprechende Softwarelösung ausgeschrieben. Es handle sich dabei um keine Auslagerung.

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Die tschechische CD-IS sei als Bestbieter aus dieser Ausschreibung hervorgegangen und werde in den nächsten 18 Monaten eine Software-Lösung liefern, "die unseren Anforderungen entspricht und mit der wir eigenständig die Reservierungen für unsere Personenzüge managen werden", so der Sprecher. Für die Fahrgäste werde sich zukünftig bei nationalen und internationalen Reservierungen nichts ändern. (apa/red)