IoT-Plattformen und Industrie 4.0 : IoT-Plattformen: Wer hat das Android für die Produktion?
Inhalt
- Arbeitstreffen statt Party - Die Revolution der IoT-Plattformen
- Die Zukunft des Industrieautomatisierung: Von Hardware zu Software
- „Outcome as a Service“
- Die Zukunft des Industriegeschäfts: Chancen in einer sich wandelnden Landschaft
- IoT-Plattformen in der Industrie: Neue Standards und erweiterte Möglichkeiten
- Adamos: Weiterentwicklung hin zur nutzungsbasierten Plattform
- SAP und Google: Der Weg zur Plattform-Zusammenarbeit
- Handel wie bei Amazon
- Die neue (alte) Rolle der Integratoren
- Top Anbieter von IoT-Plattformen
Hippe Getränke. Offene Hemdkragen statt Schlips. Als Siemens Ende Januar den Verein MindSphere World vorstellt, ist die Inszenierung perfekt. Casual Chic und Start-up-Spirit statt dem Odeur alter Geschäftsmodelle herrschen hier, im Gründer-Campus Factory Berlin, vor. Die Stimmung unter den Anwesenden – lauter Top-Vorstände – ist ausgelassen-amikal. 19 Partner, Schwergewichte wie Rittal, Trumpf oder Festo, präsentieren Medienvertretern den Plan: Radikal neue Services und Formen der Maschinennutzung wollen sie auf dem neuen Siemens-Betriebssystem schaffen. Nicht auf jeden wirkt die Heiterkeit an diesem Tag freilich ansteckend. „Das ist ja alles ganz nett“, meint ein IoT-Manager eines führenden Softwareunternehmens, selber gerade mit 25 Kunden auf einem Event in Miami zugegen, über den Promiauftrieb. Unterschied: „Wir machen keinen eigenen Presse-Release dazu“.
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Arbeitstreffen statt Party - Die Revolution der IoT-Plattformen
War das Event in Berlin auch keine rauschende Party, sondern mehr ein erstes Arbeitstreffen: Der Mitbewerb schaute verschnupft zu. Verständlich. Der Hype allein reicht nicht mehr. „Jetzt geht es um Use-Cases“, heißt es in der Branche. Millionensummen haben die großen Player die vergangenen zwei Jahre in die Entwicklung marktfähiger IoT-Plattformtechnologien wie MindSphere, Adamos, Ability oder Axoom gesteckt.
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Der US-Riese IBM gab 2016 allein 200 Millionen Euro für sein Münchner IoT-Hauptquartier frei. Amerikaner, Europäer, Asiaten: Alle basteln sie am Betriebssystem für die Produktion, am „globalen Branchenstandard“ (Adamos), an der „branchenübergreifenden Etablierung“ (Siemens) einer zentralen Plattform. Sie soll im nervösen Zeitalter der Digitalisierung Kunden in einem Nutzer-Pool loyal halten – und schnellballartig neue User dort generieren, wo man bisher abgemeldet war.
Die Zukunft des Industrieautomatisierung: Von Hardware zu Software
Platforming – das steht für die radikale Trennung von Hardware- und Softwarekomponente. Industrieautomatisierer, die im Standby- Modus bleiben, kann es kalt erwischen: „Die Softwarekomponente, etwa ein industrieoffenes Linux für die Produktion, kann über Nacht auch ein dreiköpfiges Programmierteam in Bangalore erschaffen“, sagt Eric-Jan Kaak, CIO beim Prüfmaschinenbauer Emco-Test. Auch die Googles, Apples und Amazons gelten als progressiver als die klassische Industrie – sie schleppen keinen Rucksack in Form alter Geschäftsmodelle mit.
Dafür sind die „alten“ Industrieriesen im Besitz dessen, was die Hartwährung im Plattform- Business bleiben könnte: Prozess-Know-how. Und ein schwindelerregendes Kontaktenetz dank Tausender installierter Geräte im Feld. „Trotzdem müssen sie sich aus der klassischen Automatisierungspyramide herauswagen“, sagt Thomas Bauernhansl, Leiter des Fraunhofer-Instituts IPA in Stuttgart. Die Erosion des klassischen Kerngeschäfts von Maschinen- und Komponentenbauern hat längst begonnen.
„Outcome as a Service“
Das Industriegeschäft wandelt sich: Statt dem Kauf einer Produktionsmaschine zählt künftig nur noch ihre Leistung pro Zeiteinheit, buchbar in der Plattform.
Einen Durchflusssenor mit Algorithmen zu verheiraten?
Die Ergebnisse in ein Betriebssystem einzuspielen? Das ganze als digitalen Service zu verkaufen? Das findet Andreas Oroszi spannend. Er ist bei Festo für das Digitalgeschäft zuständig und weiß: Nicht der Besitz einer Maschine, sondern deren Leistung, der „Outcome as a service“, ist das, wofür der Kunde in Zukunft womöglich tüchtig Geld in die Hand nimmt. Ganze Ökosysteme solcher smarter Services sollen sich in den Betriebssystemen bilden. Auch Siemens hat die Aufwärmrunde längst hinter sich. „App, Workshop, Pilotprojekt“, lautet heute die Monetarisierungsleiter.
Die Zukunft des Industriegeschäfts: Chancen in einer sich wandelnden Landschaft
Andere denken schon zwei Ecken weiter. Vor allem komplexe Maschinen könnten aus der Plattform heraus gesteuert werden – ganz ohne SPS. Die Forschung legt noch einen drauf. „Maschinenkomponenten könnten sich in Zukunft via Betriebssystem automatisch an der Maschine anmelden und wären dort dann auch flexibel konfigurierbar“, nennt Fraunhofer-Experte Thomas Bauernhansl ein künftiges Szenario. Aber wer wird das Rennen machen? Mit über 450 Anbietern von IoT-Plattformen ist der Markt derzeit stark fragmentiert. „Angebotsvielfalt in diesem Umfeld ist gut und normal“, sagt Nils Herzberg.
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Er verantwortet bei SAP weltweit die strategischen Partnerschaften im Bereich SAP Leonardo IoT, ist seit 21 Jahren im Unternehmen. Allerdings: Jeder zweite Anbieter erwirtschaftet zur Zeit weniger als eine Million Dollar Plattformumsatz. „Es wird das eintreten, was in jedem pulsierenden Markt passiert“, glaubt Andreas Keiger, Spezialist für IT-Infrastruktur bei Rittal. Er rechnet mit Zusammenschlüssen, der einen oder anderen Übernahme. „Aber nicht die Großen werden die Kleinen fressen“, meint Eric-Jan Kaak von Emco-Test. „Sondern die, die schneller lernen, werden sich jene einverleiben, die nicht so schnell lernen“, sagt er. Nichts dem Zufall zu überlassen – das kann jetzt nur die Devise der Plattformstrategen sein.
IoT-Plattformen in der Industrie: Neue Standards und erweiterte Möglichkeiten
Der bessere Dienst setzt sich durch – egal, ob es vom Branchenriesen oder Start-up kommt. Exklusivrechte? Wird auf der Plattform keiner geltend machen können.
Radikale Öffnung gegenüber neuen Geräteklassen, auch IT-Systemen. Neuerungen bei der Ende Februar lancierten Version 3.0 von MindSphere gebe es genug, erzählt Florian Beil. Er leitet beim Industrieriesen den technischen Vertrieb von Mindsphere. Als solcher kann er Kunden erklären, warum die Siemens-Plattform neuerdings nicht mehr nur auf den Cloud Services von SAP, sondern auch jenen von Amazon Web Services aufsetzt. Der US-Anbieter ist in Europa der Platzhirsch. Er halte „erhebliche Rechenkapazitäten“ bereit, sagt Beil. Aber Siemens baue das Spektrum aus: Auch auf Azure, der Microsoft-Plattform, soll MindSphere auf Wunsch laufen. Stabil. „Downtimes, also Ausfallszeiten, sind in der Industrie noch kritischer als im Consumer-Bereich zu sehen“, weiß Beil. MindSphere sei als „Enabler für neue Geschäftsmodelle“ konzipiert.
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Die Einstiegshürde – es geht bei 300 Euro los – „mit einer Flatrate bewusst niedrig gehalten“, so Beil. In der österreichischen Landesorganisation streut man der neuen Version Rosen. „Damit lässt sich so einiges machen“, erzählt ein Siemensianer. Nicht mehr nur eine Datendrehscheibe liege vor. Vielmehr ein offenes Betriebssystem, „in dem jeder eine Anwendung schreiben kann, der ein Zertifikat hat“, sagt er.
Adamos: Weiterentwicklung hin zur nutzungsbasierten Plattform
Auch die IoT-Plattform Adamos unterliegt einer ständigen Weiterentwicklung. Ab dem zweiten Quartal will man die auf den Maschinen- und Anlagenbau spezialisierte Plattform „nutzungsbasiert im Markt anbieten“, schildert Adamos-Geschäftsführer Marco Link. Während sich Adamos um die IoT-Plattform kümmert, sollen sich Partner auf den Auf- und Ausbau ihrer digitalen Kompetenzen und Produkte konzentrieren. Partner wie etwa DMG Mori oder Dürr haben bereits erste Anwendungsfälle. In den nächsten Monaten will man die Plattform auf eine größere Basis stellen. Link spricht von Omni-Plattform-Funktionalität. „Wir werden auch jene Unternehmen, die bereits eigene Plattformen betreiben, in unsere Plattform integrieren“, sagt er.
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SAP und Google: Der Weg zur Plattform-Zusammenarbeit
Eher karge Antworten erhält man dagegen zur zuletzt ausgebauten SAP-Kooperation mit Google. „Man will an Tempo zulegen“, heißt es in der Branche. Und mit der Akquisition von B&R hat ABB im Vorjahr auch Plattformwissen mitgekauft. In der Siemens-Nutzerorganisation MindSphere World hat man kein Kennzahlenwesen aufgesetzt, „das Mitglieder zu einer bestimmten Anzahl von App- Entwicklern oder Entwicklungen pro Jahr verpflichtet“, schildert Siemens-Manager Florian Beil. Das wäre auch nicht zielführend.
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„Wir nutzen die Plattform als Serviceprovider, schreiben unsere Apps selber“, sagt Andreas Oroszi, Vice President für Digital Business bei Festo. Wann welche Software – etwa zur Druckluftaufbereitung – live geht, entscheidet allein Festo. „Das bessere Produkt wird sich auf der Plattform durchsetzen“, ist er überzeugt. Oder wie es beim Plattformteilnehmer Rittal heißt: „Es gibt auf der Plattform keine Exklusivität oder Bevorzugung einzelner.“
Handel wie bei Amazon
Nur wer Produkte und Lösungen in IoT-Plattformen komplementär verschränkt, wird richtig Geld verdienen.
Ein Nutzer spricht gar von der „Crème de la Crème des Maschinenbaus“. In der Siemens-Nutzerorganisation MindSphere World versammelt sich zum Auftakt alles, was Rang und Namen in der deutschen Fertigungsindustrie hat. Der Roboterhersteller will mit „smarten Diensten und Bibliotheken“ weiter die Flexibilität von roboterbasierten Automatisierungslösungen steigern. Man fährt eine Mehrplattformstrategie, „Cloud-to-Cloud-Dienste, plattformübergreifende Services, sind in Planung“, schildert Haag, der Senior Vice President R&D bei Kuka ist. Das soll auch neue Kunden bringen. Was bei den Handelsplattformen Alibaba oder Amazon im Extrem funktioniert, könnte auch in der Industrie klappen: „Das komplementäre Verschränken von Angeboten“, sagt Haag. Wie das genau gehen kann, hat man sich auch schon beim Schaltschrankhersteller Rittal überlegt.
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Die Hessen, auch in der Anwenderorganisation MindSphere World an Bord, unterhalten unter anderem Partnerschaften mit den Plattformanbietern IBM und HPE. Im Vorjahr brachten sie mit HPE und ABB einen IoT-Schaltschrank heraus. MindSphere setzt der Kühlgerätebauer im eigenen Werk ein. „Daten werden dabei in der Cloud verarbeitet“, sagt Rittal-Manager Andreas Keiger. Das Kühlgeräte-Geschäftsmodell von Rittal soll sich auch in Richtung Pay-per-Use wandeln: „Wir rechnen Kunden Betriebsstunden und Kühlleistung ab“, sagt der Rittal-Manager. Alle anderen Maintenance-Services behalte man „als Hersteller in der Hand“, so Keiger.
Die neue (alte) Rolle der Integratoren
Müssen sich Systemintegratoren Sorgen machen, arbeitslos zu werden? Die Explosion des Datenaufkommens spricht dagegen.
Die Plattformbetreiber drücken aufs Tempo. In aktuell 36 Anwendungszentren weltweit schiebt etwa Siemens die Softwarentwicklung mit Partnern für das eigene Betriebssystem an. Der „Mind-Sphere Rocket Club“, soeben erst gegründet, ist Treffpunkt für besonders agile Start-ups. Geschwindigkeit sei „die Währung der Digitalisierung“, meint Festo-Manager Andreas Oroszi. Aber es gibt noch einiges anderes zu tun, um „zwei Automatisierungskomponenten, die sich noch nie zuvor getroffen haben, auf Anhieb miteinander kommunizieren zu lassen“, wie Kuka-Manager Michael Haag sagt. Erste Bemühungen, dem Wildwuchs bei den Standards Herr zu werden, laufen in der Deutschen Normungs-Roadmap. Mit dem Aufkommen neuer Plattformen wurde die Zahl der Industriestandards nicht kleiner. „Wir werden eine Nomenklatur für die Semantik der Daten brauchen“, meint Andreas Keiger von Rittal. Und das bald. Anders können die Daten nicht effizient in den Plattformen zirkulieren. Gelingt es aber, könnten Plattformen um ein Drittel mehr Effizienz in der Prozesswelt bringen. Dass daraus auch blutige Einschnitte in den Belegschaften resultieren könnten, sei die „schlechteste aller Schlussfolgerungen“, meint Keiger. Plattformen würden kein „Systemintegratorensterben“ auslösen, ist er überzeugt. Keiger: „Die Menge an dem, was künftig zu tun sein wird, wird kein Hersteller im Direktvertrieb allein bewältigen können.“
Gerade hat Siemens mit Mindsphere World eine offizielle Nutzerorganisation hochgezogen. Gibt es Bestrebungen bei ABB, einmal ähnliches zu tun?
Otto Preiss Die ABB Ability-Plattform hat kein Preisschild. Wir wollen keine Plattform verkaufen, sondern die Lösungen, welche auf der Plattform laufen. Eine solche Lösung kann durchaus Funktionalität oder Daten einer anderen Plattform miteinbeziehen. Der Kundennutzen liegt in den Lösungen. Wenn wir an uns selber denken: Was interessiert uns mehr, die Apps auf unserem Smartphone oder das Operating System und wie die Whatsapp-Messages von A nach B gelangen.
Wie stark muss man sich Marktbegleitern öffnen?
Preiss Um größtmögliche Freiheitsgrade zu ermöglichen, wollen wir es vor allem auch eco-system Partnern wie etwa Systemintegratoren mit zertifizierten Entwicklern auf Microsoft Azure, IBM Watson oder SAP HANA leicht machen, weitere, mit ABB Ability-Lösungen interoperable, Lösungen zu entwickeln.
Rechnen Sie bis 2020 mit einer Konsolidierung am Sektor für IOT-Plattformen?
Preiss Ja, wir erwarten eine Konsolidierung von den circa 450 Plattformen, die es heute gibt. Die Entwicklung hin zu flexibleren "Edge"- Architekturen wird die Konsolidierung vorantreiben. Wir glauben aber nicht an das "winner-takes-it-all"-Prinzip bei der es nur eine oder zwei Plattformen geben wird. ABB ist davon überzeugt, dass keine einzelne IoT-Plattform alle Funktionen performance- und kostenoptimal zur Verfügung stellen kann und dies auch noch unter Berücksichtigung aller Vorschriften und Regulierungen der Branchen oder Länder. Unserer Ansicht nach wird es vielmehr Anwendungen geben, die auf "Intercloud"-Architekturen beruhen, d.h. über mehrere IoT-Plattformen hinweg interoperabel sind. Eine ABB Ability-Lösung wird mit Lösungen auf anderen Plattformen vernetzt werden können, was natürlich Absprachen bezüglich APIs und Datenformaten bedarf.
Der Plattformmarkt ist hochdynamisch. Welche Maßnahmen trifft ABB 2018?
Preiss Wir werden unseren Fokus einerseits weiterhin auf die beschleunigte Einführung von geschäftseinheitsübergreifenden, plattformbasierten Lösungen legen, welche durch ein zentrales Team unterstützt werden. Wir sind daher bewusst nicht den Weg einer zentralen Digital-Einheit mit voller P&L Verantwortung gegangen. In der Weiterentwicklung wird besonderes Augenmerk auf die Sicherheit gelegt, d.h. auf die Codifiziering unseres publizierten Datenmanifests: "Wir sichern das System – dem Kunden gehören die Daten – dem Kunden gehört das geistige Eigentum (IP) ihrer eigenen Applikationen".
Andererseits ist die Co-Innovation mit Kunden ein zentrales Thema, welches durch gezielte Massnahmen unterstützt wird. Es wird diesbezüglich spannende Neuerungen in 2018 geben. Es ist äußerst wichtig, neue Lösungen bereitzustellen, deren Nutzen zusammen mit Kunden erarbeitet wird.
ABB hat sich mit dem Kauf von B&R auch plattformseitig gestärkt.
Preiss Mit der Akquisition haben wir eine historische Portfoliolücke geschlossen, die gerade im digitalen Zeitalter äusserst wichtig ist. Mit B&R kommen zu ABBs mehr als 70.000 digitalen Systemen im Feld basierend auf über 70 Millionen digital vernetzter Geräte noch weitere mehr als drei Millionen automatisierte Maschinen dazu. Durch die Integration von B&R- und ABB Ability-Technologien und Lösungen können wir unmittelbar Mehrwert für unsere Kunden generieren. In einem jüngsten Beispiel konnte eine konkrete B&R-Edge-Lösung die Overall Equipment Effectiveness (OEE) in einer Fabrik um ganze 20 Prozent steigern.
Gibt es bei ABB Bestrebungen, stärker - etwa über Kooperationen - am klassischen Consumer-Bereich zu partizipieren?
Preiss ABB hat letzten Herbst eine Zusammenarbeit mit Amazon bekannt gegeben. Zusammen mit Sonos setzen wir neue Maßstäbe im Bereich Smart-Home. Mit ABB-free@home sind wir wahre Pioniere im Smart Home Bereich und ABB Ability ermöglicht den Konsumenten, die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen. Wir ebneten den Weg für günstigere und benutzerfreundlichere Lösungen für die Heimautomatisierung. Wie Sie wahrscheinlich gesehen haben, wurden wir erst kürzlich Titelsponsor der neuen „ABB FIA Formel E-Meisterschaft“. Damit bringen wir unsere technologische Kompetenz in die erste, rein elektrische FIA Motorsport-Rennserie der Welt ein. ABB ist Marktführer im Bereich der Schnellladung von Elektrofahrzeugen. Jede unserer mehr als 6000 „Zapfsäulen“ war schon immer voll vernetzt, übrigens auf einer Microsoft Azure Lösung. Die Lösung wird als ABB Ability-Connected Services for Electric Vehicle Charging Infrastructure angeboten.
Nach einer internen Erhebung vor rund sechs Jahren waren die Profis der Industriesparte von GE um eine Erkenntnis reicher: Mehr als 100 verschiedene Entwicklungswerkzeuge, so das Ergebnis der Evaluierung, seien beim US-Riesen im Einsatz. „Das gab den Anstoß, eine neue, zentrale Entwicklungsplattform für GE zu entwickeln“, schildert Thomas Schulz. Aus dem Anspruch, mit Predix die eigenen Prozesse zu optimieren, wurde rasch mehr: „Es kam zur Öffnung der Plattform für unsere Kunden“, schildert der Channel Manager CEE bei GE Digital. Ende 2015 war die Division GE Digital geboren. Die Vorzüge der IoT-Plattform sei ihre Offenheit. „Sie ist gehostet, auch Remote-Teams, also etwa externe Entwicklermannschaften, können sich einwählen“, sagt Schulz. Edge-Devices werden zentral verwaltet und bekommen laufend Updates – „bei sehr großen Anwendungen ein Vorteil“, sagt er.
Top Anbieter von IoT-Plattformen
- Siemens mit MindSphere
- Adamos für den Maschinen- und Anlagenbau
- SAP mit Leonardo IoT
- Google mit Cloud-Services
- Amazon Web Services (AWS)
- Microsoft mit Azure
- IBM Watson
- B&R (Teil von ABB)
- GE Digital mit Predix