Bahnindustrie : Bombardier gewinnt neuen Großauftrag in Schweden

Der Zughersteller Bombardier Transportation liefert 40 Hochgeschwindigkeits-Regionalzüge nach Schweden. Der Großauftrag hat einen Wert von etwa 368 Millionen Euro und enthält eine Option für 60 weitere Züge.

Die Züge für das Bahnunternehmen Västra Götaland werden in Hennigsdorf bei Berlin entwickelt, teilte ein Sprecher am Dienstag mit. Der Produktionsstandort stehe noch nicht fest.

In Wien hat Bombardier seinen globalen Standort für Straßen- und Stadtbahnen. Dort wird beispielsweise die nächste Wiener Bim-Generation "Flexity" gebaut.

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Umstrukturierung in Deutschland geht weiter

In Deutschland strukturiert Bombardier seine Standorte in Deutschland um, um wieder profitabel zu werden. Die Umstrukturierung ist eine Reaktion auf die Probleme der Flugzeugsparte: Zugsparte rettete Bombardier vor der Pleite - nach Problemen mit Fliegern >>

Bis zu 2.200 der bundesweit 8.500 Arbeitsplätze können wegfallen, wobei Entlassungen bis Dezember 2019 ausgeschlossen sind. Hennigsdorf ist mit 2.300 Beschäftigten der größte Standort und soll als weltweites Forschungs- und Entwicklungszentrum erhalten bleiben. Hennigsdorf gibt aber die Serienfertigung an Bautzen in Sachsen ab.

Die Umstrukturierung ist wie die Fusion der Bahnsparten von Siemens und Alstom eine Antwort auf den neuen staatlichen Bahnriesen CRRC in China: Standort China: So brutal schirmt Peking seine Industrie ab >>

Eckdaten zum schwedischen Auftraggeber

Västtrafik ist verantwortlich für den öffentlichen Verkehr in Westschweden. Mit den neuen bis zu 200 Stundenkilometer schnellen Zügen will das Staatsunternehmen den wachsenden Regionalverkehr in Västra Götaland bewältigen. Bombardier, das schon seit Jahren mit den Schweden zusammenarbeitet, soll die Züge von Ende 2021 an liefern.

Eckdaten zu Bombardier Transportation

Bombardier Transportation ist einer der weltweit größten Hersteller der Bahnindustrie und gehört zum kanadischen Konzern Bombardier, der auch Flugzeuge baut. Die Zugsparte hat in Berlin ihre Zentrale. Sie machte im vergangenen Jahr weltweit einen Umsatz von 8,5 Milliarden Dollar, zum Jahresende 2017 standen Aufträge im Wert von 34,4 Milliarden Dollar in den Büchern. (dpa/apa/red)

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