Portrait : Sabine Herlitschka: Die wichtigste Frau des Jahres

2011 von der damaligen Infineon-Chefin Monika Kircher in den Vorstand des Unternehmens geholt und 2012 für Technik und Innovation zuständig, stieg Sabine Herlitschka bereits im April 2014 zum Boss von Infineon Villach auf. Das war der Moment, als sie automatisch zur Ombudsfrau für Genderfragen der österreichischen Wirtschaft wurde.

Bis heute erfüllt Sabine Herlitschka ihren Auftrag mit Langmut. Der hohe Stellenwert kommt dabei nicht von ungefähr. Die Doktorin der Lebensmittel- und Biotechnologie verfügt in Karrierefragen über einen – angeblich wenig frauentypischen – Zug zum Tor: Als Vizerektorin der Uni Graz (bis 2006) und als Bereichsleiterin der Forschungsförderungsgesellschaft FFG (bis 2010) hatte Herlitschka bereits eine respektable Laufbahn hingelegt, als sie die Reset-Taste drückte. Sie schrieb sich 2010 in US-Spitzenunis für ein einjähriges Post-Graduate-Studium ein. Dabei wird deutlich, dass sie in ihrer Laufbahn immer die Schnittstelle von industrieller Innovation und universitärer Forschung gesucht hat. Auch heute ist Forschung, Entwicklung und Innovation ihr erklärtes Lieblingsthema.

Deshalb wird Sabine Herlitschka auch gern als Diskutantin, Keynote-Speakerin oder Jury-Mitglied geladen. So stand sie etwa am vergangenen Industriekongress am Podium mit Voest-Vorstandsvorsitzenden Franz Rotter oder Wilfried Sihn von Fraunhofer und diskutierte zum Thema "Wo stehen Österreichs Industriebetriebe beim Thema Industrie 4.0?". Beim großen Finale des Produktionswettbewerbs "Fabrik 2016" war sie Teil der Jury.

Früh setzte Herlitschka auch auf E-Mobilität – werden in E-Mobilen doch Halbleiter im Wert von 700 Dollar verbaut, bei Benzinern nur im Wert von 300 Dollar. Den Weg wird sie heuer wohl forcieren.