IT-Dienstleister : Kyndryl Österreich-CEO Kirschner:
„Keine Hemmung vor effektiver
Modernisierung“

CEO Kyndryl IT Cloud Software
© Pepo Schuster/austrofocus.at

„Es gibt heutzutage keinen CEO mehr in Österreich, der nicht über die digitale Modernisierung seines Unternehmens nachdenkt“, beginnt Maria Kirschner, Geschäftsführerin von Kyndryl Österreich, das Interview. „Wir möchten mit unseren Kunden auf diese Digitale Transformationsreise gehen.

Kyndryl, das IBM-Spin-Off Unternehmen mit dem Fokus auf technologischer Infrastruktur (Großrechner, Netzwerke, Rechenzentren, Anwendungen) sieht sich als Schnittstelle zwischen digitaler Transformation und aktuellen Cloud-Themen. Seit dem offiziellen Börsegang am 4.November 2021 in New York ist das selbsternannte „Start Up“, wie es Kirschner nennt, ein unabhängiges Unternehmen. Es ist ein Neustart mit einer mehr als guten Basis, die sich weltweit aus 90.000 Mitarbeitern und 4.600 Kunden zusammensetzt. Unter den Kunden befinden sich auch 75 der Fortune 100 Unternehmen. „Wir verfügen dazu auch über ein zuverlässiges und bewährtes geistiges Eigentum mit mehr als 3.000 Patenten, langen Partnerschaften und mehr als 10 Jahren Erfahrung und Expertise im Bereich der technologischen Infrastruktur“, so Kirschner.

Das Portfolio setzt sich aus insgesamt sechs Investmentbereichen zusammen:

Cloud-Dienste

Applikationen & KI

Digitalisierung von Arbeitsplätzen

IT-Security & Ausfallsicherheit (Experten müssen mit Unternehmen im Dialog bleiben)

Netzwerk & Edge-Computing (geschäftskritischer Workload)

Umfassende Fähigkeiten bei verwalteten Assets:

Bereitstellung von 2 Millionen Terabytes an Speicherplatz

Verwaltung von 750.000 virtuellen Servern

270.000 Netzwerkgeräte

6,1 installierte Mainframe-MIPS

Über 67.000 verwaltete VMware-Systeme

Mehr als 25.000 verwaltete SAP- und Oracle-Systeme

Mit über 400 globalen Rechenzentren und zwei lokalen Data Centers in Österreich ist Kyndryl „ein lokaler Player mit Experten vor Ort und internationaler Expertise“, so Kirschner.

Vor allem die Lokalität ist für die Geschäftsführerin ein wichtiger Punkt. „Für eine kompetente Beratung müssen erfahrende Mitarbeiter im jeweiligen Land zur Verfügung stehen, die mit den Gegebenheiten vertraut sind, um die beste Lösung für den Kunden erarbeiten zu können.“

Verbindung zweier Welten

Der IT-Dienstleister ist weltweit in knapp 80 Ländern vertreten und zeichnet sich durch eine starke Country Organisation aus. Die Entscheidungsbefugnis liegt, trotz Management in den USA, bei den jeweiligen Ländern selbst, um mit starker lokaler Präsenz auch an passender Stelle investieren zu können. Als Alleinstellungsmerkmal nennt Kirschner die langjährige, strategische Partnerschaft mit den Kunden und die fachliche Expertise vor Ort. „Wir schaffen es, diese beiden Welten zu verbinden und Innovationen mit den Kunden zu teilen“, so die Geschäftsführerin.

Für Maria Kirschner stehen die Kunden an erster Stelle, „doch ohne die Experten des Hauses kann die Firma nicht gut laufen, also kommt das Team für mich natürlich gleich dahinter. Es macht mir große Freude mit so erfahrenden Menschen zusammen arbeiten zu dürfen.“

„Investitionen in Modernisierung sind notwendig“

Auch in der Industrie spielt die digitale Transformation in den letzten Jahren eine zunehmend starke Rolle. Kirschner möchte dazu mit österreichischen Unternehmen auf eine „spannende Reise“ gehen. „Die IT-Welt lässt Entwicklungen zu, um Industrieunternehmen effizienter zu gestalten, Kosten einzusparen und die Produktion künftig durchgehend zu sichern“, so Kirschner. „Gerade in Zeiten wie diesen, sollte man auf Sicherheit, Effizienz und Stabilität setzen.“

Auf die Frage hin, was die Geschäftsführerin allen Digital-Zweiflern und Modernisierungs-Muffeln rät, sagt sie: „Die Digitalisierung macht keinen Halt und ich rate jedem diesen notwendigen Schritt zu machen und sich auf diese Reise einzulassen. Denn egal ob man die Effizienz steigern, die Kosten senken, seine Produktion absichern oder alles davon möchte, der Dialog mit Experten bringt schnell einen passenden Lösungsansatz für jedes Unternehmen. Ausprobieren, Testsystem laufen lassen, und eine Roadmap erstellen, damit man weiß, wo die Modernisierung ansetzen kann.“

Wichtig ist der Geschäftsführerin auch, dass deutlich gemacht wird, welchen Consulting-Ansatz sie vertreten. „Wir möchten ein sogenannter ‚Trusted Partner‘ sein, also nicht nur beraten, sondern die Lösungen dann auch für den Kunden umzusetzen.“

Digitale Transformation in Österreich

Beispiele für Projekte in Österreich:

Andritz AG, bei der Kyndryl für unternehmenskritische ERP-Lösungen und eine kritische Infrastruktur für SAP im Kyndryl-eigenen Rechenzentrum sorgt.

Oder auch die Mondi Group, die mit Kyndryl zusammenarbeitet, um Ausfallsicherheit zu erhöhen und die Systemleistung zu verbessern. „Hier dürfen wir das Unternehmen unter anderem dabei unterstützen, SAP in 40 Fabriken auf die neue Plattform zu migrieren“, so Kirschner über die Zusammenarbeit mit der Mondi Group.

Cybersecurity – ist die Cloud sicher?

Sicherheit wird in der digitalen Welt großgeschrieben und lässt viele auch zweifeln, da sie den Verlust ihrer Daten befürchten. „Dieses Thema hat im Gespräch mit Kunden und auch in unserer Entwicklung oberste Priorität. Wir haben Risk Assessments für Firmen, um Schwachstellen aufzuzeigen und sofort beheben zu können. Sicherheit muss immer mitgedacht werden, denn zu 100% sicher ist die digitale Welt nie. Der Wunsch nach einem Burgkonzept und der absoluten Abschottung kann nicht erfüllt werden, aber mit dem richtigen Sicherheitskonzept und Modernisierung kann Sicherheit gewährleistet werden.“

Was heißt eigentlich Kyndryl?

„Unser Unternehmensname ist ein Kunstwort, mit dem wir eine Botschaft aussenden wollen. Es ist eine Mischung aus den englischen Begriffen „Kindship“ und „Tendril“ und soll das Zusammenspiel aus Vertrauen, Wachstum und Entwicklung darstellen. Das Y steht für eine besonders tiefe, verwurzelte Partnerschaft“, so Maria Kirschner.