Personalia : Wolfgang Eder wird Aufsichtsratschef

Voestalpine Voest Wolfgang Eder

Wolfgang Eder wird Voestalpine-Aufsichtsratschef

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Eder folgt im Aufsichtsrat auf Joachim Lemppenau, der nach 18 Jahren den Vorsitz im Kontrollgremium zurücklegt. Seine Funktionsperiode läuft bis zur Hauptversammlung 2024. Lemppenau werde bis dahin, dem Ende seiner aktuell laufenden Funktionsperiode, Mitglied des Aufsichtsrats bleiben. Eders Berufung an die Spitze des Aufsichtsrats war umstritten, nun übernehme er die Funktion "nach einer verlängerten Cooling-off-Periode von knapp drei Jahren", heißt es in einer Unternehmensmitteilung.

CO2-reduziert in die Zukunft

Der Stahlkonzern nimmt einen "niedrigen dreistelligen Millionenbetrag" in die Hand, um den Bau neuer, deutlich CO2-ärmerer Hochöfen vorzubereiten. Das hat der Aufsichtsrat bei seiner heutigen Sitzung beschlossen.

Die Voestalpine plant, große Summen in die Hand zu nehmen, um von kohlebasierten Hochöfen auf die strombetriebene Elektrolichtbogenofentechnologie umzusteigen. Ziel ist die Nutzung von Grünstrom, also Strom aus erneuerbaren Quellen. Ab Sommer 2022 sollen Baufelder freigemacht werden und infrastrukturelle Umbauarbeiten an den beiden Standorten in Linz und Donawitz beginnen. Dafür sei der niedrige dreistellige Millionenbetrag nötig.

Im nächsten Jahr soll dann die endgültige Entscheidung über den Bau von zwei Elektrolichtbogenöfen fallen, als Baustart ist 2024 vorgesehen. Anfang 2027 sollen jeweils ein Elektrolichtbogenofen in Linz und Donawitz in Betrieb gehen. Dafür werden "aus heutiger Sicht" rund eine Milliarde Euro an Investitionen erwartet. Die CO2-Emissionen sollen dadurch um rund 30 Prozent sinken - das entspreche einer Einsparung von 3 bis 4 Mio. t CO2 pro Jahr oder fast 5 Prozent der jährlichen CO2-Emissionen Österreichs.

Die Voestalpine sei "weitgehend startbereit", brauche aber "ausreichend erneuerbare Energie zu wirtschaftlich darstellbaren Preisen sowie leistungsfähige Netze", erinnert Herbert Eibensteiner, Vorstandsvorsitzender der Voestalpine AG. Auf der Kundenseite entwickle sich derzeit gerade "ein Markt für grünen Stahl in Europa". Langfristig visiert die Voestalpine eine klimaneutrale Stahlproduktion auf Basis von Wasserstoff an, die Technologie dafür muss aber erst entwickelt werden. (apa/red)