Halbleiterindustrie : Steirischer Sensorhersteller AMS Osram leidet unter seiner Supply Chain

AMS Osram HEADQUATER IN Unterpemstätten

AMS Osram Headquarter im steirischen Unterpremstätten: "Engpässe bei der Chipversorgung und Ungleichgewichte in diversen Lieferketten stehen weiter im Zentrum der Entwicklung auf unseren Märkten und sind nicht auf den Automobilmarkt beschränkt"

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Der steirische Sensorspezialist ams Osram hat im ersten Quartal die angespannte Lieferketten- und Marktsituation zu spüren bekommen. Engpässe in der Chipversorgung und Ungleichgewichte in den Lieferketten machen dem steirischen Sensorhersteller zu schaffen. Während der Umsatz nur um drei Prozent zurückging, schrumpfte im ersten Quartal der Betriebsgewinn um zwölf Prozent. Bei um drei Prozent gesunkenen Erlösen von 1,25 Milliarden Euro schrumpfte der Betriebsgewinn (Ebit) um zwölf Prozent auf 126 Millionen Euro, wie das an der Schweizer Börse notierte Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Umsatz liege damit oberhalb der Mitte der Erwartungsspanne.

Die Ebit-Marge sank auf 10,1 Prozent nach 11,1 Prozent im Vorjahresquartal. Nach Steuern stieg der Gewinn hingegen um 38 Prozent auf 102 Millionen Euro.

"Engpässe bei der Chipversorgung und Ungleichgewichte in diversen Lieferketten stehen weiter im Zentrum der Entwicklung auf unseren Märkten und sind nicht auf den Automobilmarkt beschränkt", sagte Vorstandschef Alexander Everke. Der Manager geht nach eigenen Angaben nicht davon aus, dass der Chipmangel sowie die Ungleichgewichte in der Supply Chain rasch ausgeglichen werden können.

Für das zweite Quartal rechnet der Konzern mit einem Umsatz zwischen 1,15 und 1,25 Milliarden Euro. Die operative Marge werde zwischen acht und elf Prozent erwartet. Berücksichtigt sei darin die derzeit volatile Nachfrageentwicklung im Consumer-Markt. Zudem sei in der Prognose der Abschluss des Verkaufs des Bereichs Pflanzenzuchtbeleuchtungssysteme inkludiert. Dadurch würden sich die Erlöse um etwa 30 Millionen Euro reduzieren, hieß es.

Alexander Everke, CEO von ams Osram. Das Unternehmen peilt für 2024 knapp fünf Milliarden Euro Umsatz an.
AMS Osram Vorstandschef Everke: Der Manager geht nach eigenen Angaben nicht davon aus, dass diese Ungleichgewichte rasch ausgeglichen werden können. - © Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com

Was macht AMS Osram?

Die AMS Osram AG ging in den 1970er Jahren aus der Voestalpine hervor und zählt mittlerweile weltweit zu den führenden Unternehmen in der Entwicklung und Herstellung von analogen Hochleistungs-Schaltkreisen. Im Jahr 2020 hat AMS den weitaus größeren Lichtspezialisten Osram übernommen. Als spezialisierter Halbleiteranbieter entwickelt und fertigt AMS AG branchenführende kundenspezifische und Standard-Analog-Produkte. Export: weltweit. Mitarbeiter: mehr als 10.000 (weltweit).

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