Elektroautos : Wegen "Unregelmäßigkeiten": China stoppt die Einfuhr des Tesla Model 3

China hat einem Zeitungsbericht zufolge die Einfuhr von E-Autos des Modells 3 von Tesla gestoppt. Das Finanzmagazin "Caixin" berichtete, die Zollbehörde in Shanghai habe verschiedene Unregelmäßigkeiten bei 1.600 der importierten US-Fahrzeuge festgestellt, inklusive einer unsachgemäßen Kennzeichnung.
Tesla auch zum Verkaufsstopp aufgefordert
Die Behörde forderte Tesla auf, den Verkauf bereits genehmigter Einfuhren zunächst zu stoppen. Zudem sollten die Zollbeamten aller Häfen die Kontrolle intensivieren.
Es beeinträchtige gegenwärtig nicht den Verkauf und die Reservierungen in China, sagte eine Firmensprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Doch sei nicht klar, wie lange es dauern werde.
Entgegen den Angaben von Tesla, dass der Verkauf nicht beeinträchtigt sei, berichtete "Caixin", dass die Zollverwaltung ein sofortiges Verkaufsverbot für das Model 3 verfügt habe. Auch sollen künftige Lieferungen bei der Einfuhr streng geprüft werden.
China setzt auf Elektroautos - weil das Land nur mit ihnen den Westen einholen kann
China ist entscheidend für Tesla, weil es den größten Automarkt der Welt hat und die Elektromobilität massiv vorantreibt. Der entscheidende Grund dafür ist keineswegs allein der Umweltschutz, sondern auch die Technologie der Elektroautos - sie ist viel einfacher als beim Verbrennungsmotor und bietet China deshalb die Chance, den Vorsprung des Westens einholen zu können. Beim Verbrenner wäre das nicht so schnell möglich, so Branchenexperten.
Entsprechend hat Tesla im Jänner in Shanghai den Grundstein für die erste Tesla-Fabrik in China gelegt. Dort soll auch das Model 3 produziert werden. Im Februar ist der Verkauf des Model 3 gestartet.
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(reuters/dpa/apa/red)
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