Nanotechnologie : Voest und Bosch betreuen neues CD-Labor in Linz

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© APA/dpa/Daniel Karmann

Verbesserte Halbleiter- und Stahlsysteme sind Ziel eines neuen Christian Doppler(CD)-Labors an der Universität Linz. Die Wissenschafter wollen untersuchen, wie kleinste Änderungen an Materialoberflächen oder an Grenzflächen die Eigenschaften von Werkstoffen verändern. Dem neuen Labor steht ein Budget von 4,2 Mio. Euro zur Verfügung, Industriepartner sind Voestalpine Stahl und Robert Bosch AG.

Hochbeanspruchte Stahlbauteile, etwa Fahrzeugkarosserien, werden mit verschiedensten Materialsystemen beschichtet, um sie vor Korrosion oder Verschleiß zu schützen. An den Grenzflächen können aber ungewünschte Effekte entstehen, speziell unter Belastungen wie Druck oder Temperatur kann es zu Veränderungen im Nanomaßstab kommen. So kann etwa im Fall von zinkbeschichteten ultrahochfesten Stählen beim Schweißen oder Umformen Material verspröden.

Stahlsysteme und Halbleitermaterialien im Fokus

Neben Stahl sollen an dem eröffneten CD-Labor auch Halbleitermaterialien untersucht werden. Dort treten ähnliche Probleme auf. So ist etwa der Halbleiter Germanium-Zinn zwar ein vielversprechendes Material für optische Anwendungen. Die Legierung ist aber nicht besonders temperaturstabil und entmischt sich bei relativ tiefen Temperaturen.

Laborleiter Heiko Groiß vom Zentrum für Oberflächen- und Nanoanalytik der Uni Linz und sein Team wollen mit verschiedenen Verfahren der Elektronenmikroskopie und -spektroskopie diese und verwandte Prozesse untersuchen und besser verstehen. "Dabei untersuchen wir auch live bei hohen Temperaturen im Elektronenmikroskop, wie sich die Materialien auf der Nanoebene verändern", so Groiß. Ziel sei es, Möglichkeiten zu finden, sie zu beeinflussen und zu verhindern.

Eckdaten zu den CD-Laboren

In den von der Christian Doppler Gesellschaft (CDG) für jeweils sieben Jahre genehmigten CD-Laboren kooperieren Wissenschafter mit Unternehmen im Bereich anwendungsorientierte Grundlagenforschung. (apa/red)