Erdgas : US-Senatoren wollen neue Sanktionen zu Nord Stream 2 - auch gegen OMV

Im US-Kongress machen mehrere US-Senatoren mobil gegen die geplante Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2, an deren Finanzierung auch die österreichische OMV beteiligt ist. Sie schlugen ein Gesetz vor zur Verhängung von Reise- und Finanzsanktionen gegen Unternehmen und Einzelpersonen, die an dem Bau der Pipeline beteiligt sind.

Bis das von den Republikanern Ted Cruz, John Barrasso und Tom Cotton sowie der Demokratin Jeanne Shaheen eingebrachte Gesetz jedoch in Kraft treten kann, müssen noch eine ganze Reihe von Hürden genommen werden. So müsste es zunächst von beiden Kammern angenommen und dann von US-Präsident Donald Trump unterzeichnet werden.

Nicht die erste Drohung

Die US-Regierung hat wiederholt Kritik an Nord Stream 2 geübt. Ihrer Auffassung nach macht sich Europa zu sehr abhängig von russischen Energielieferungen. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass es den USA vor allem um neue Absatzmöglichkeiten für das mit Fracking gewonnene Erdgas geht, das sie als verflüssigtes Erdgas nach Europa verkaufen wollen. Aktuell dazu: Wegen Nord Stream 2: Washington droht direkt der OMV mit Sanktionen >>

Nord Stream 2 ist die zweite Ostsee-Pipeline zwischen Russland und Deutschland. Dahinter steht der russische Staatskonzern Gazprom, der die Hälfte der geplanten Gesamtkosten von 9,5 Milliarden Euro stemmen soll. Die andere Hälfte finanzieren fünf europäische Energieunternehmen: neben der OMV die BASF-Tochter Wintershall, Uniper, Royal Dutch Shell und die französische Engie. (apa/red)

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