Anlagenbau : Steirischer Anlagenbauer SMB baut Anlagen für Infineon und Agrana
Der steirische Industrieanlagenbauer SMB mit Sitz in Hart bei Graz hat beim ersten Lockdown zwar Einschnitte hinnehmen müssen, aber die Auftragslage in der Coronavirus-Krise behaupten können. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2019/20 war mit 62 Mio. Euro (zuvor rund 63 Mio. Euro) leicht rückläufig. Zahlen zur Ertragslage wurden nicht genannt. Das Stammpersonal konnte gehalten werden, wie mitgeteilt wurde. Derzeit werde an Anlagen für die Agrana und Infineon gearbeitet.
Den Einschnitt durch den ersten Lockdown im Frühjahr habe man in den Folgemonaten wieder auffangen können, teilten die Geschäftsführer Thomas Pein und Reinhard Rinofner mit. Allerdings sei die Exportquote von rund 30 Prozent auf 20 Prozent zurückgegangen, Reisebeschränkungen führten zu Verzögerungen bei der Umsetzung von Projekten.
Reinstwasser-Anlage für Infineon in Villach
Sehr gut gelaufen sei es im Geschäftsjahr 2019/20 beim Geschäft im Heimmarkt Österreich. Laut Rinofner würden derzeit Teilbereiche einer neuen Produktionsanlage bei Infineon in Villach realisiert.
Die SMB Gruppe installiert dabei eine Reinstwasser-Anlage ebenso wie eine Gastankfarm, in der Stickstoff, Sauerstoff, Argon und Helium erzeugt und zum Produktionsprozess weitergeleitet werden. Außerdem wird in Villach die Kälteanlage von Infineon erweitert. Eine Kälteanlage wurde auch für die Wien Energie errichtet. Für den Zucker- und Stärkekonzern Agrana realisiert man die Komplettinstallation einer Betain-Anlage. Betain ist ein Nebenprodukt der Zuckerherstellung aus der Zuckerrübe und wird u.a. in der Kosmetikindustrie verwendet.
Von den einzelnen Sparten in der Gruppe sei der Bereich Lebensmittel im abgelaufenen Geschäftsjahr (Ende per 30. September, Anm.) sehr gut gelaufen, ebenso wie bei Anlagen für die Halbleiterindustrie. Die Bereiche Pharma und Kältetechnik blieben konstant. Zurückgegangen seien wie in vielen anderen Firmen die Sparten Automobil und Stahl. Die Auftragslage hat sich den beiden Geschäftsführern zufolge seit Juni wieder auf dem Vorjahresniveau eingependelt. Eine Vorausschau sei momentan aber schwierig, Kunden verschöben ihre Projekte und zögerten mit Investitionsentscheidungen. Eine Planung über das erste Quartal nächsten Jahres hinaus sei nicht wirklich möglich.
Der Vorteil von Corona: Es gibt wieder Spezialisten am Arbeitsmarkt
Kurzarbeit wurde auch bei SMB eingeführt, mittlerweile aber wieder beendet. Das Stammpersonal von 380 konnte gehalten werden und sei derzeit auch komplett ausgelastet. Von rund 50 Leiharbeitern habe man sich trennen müssen. Einige technische Fachkräfte wurden neu eingestellt. "Da ist Corona in gewisser Weise ein Vorteil - es gibt wieder technische Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt, die Lage hat sich etwas entspannt", sagte Pein. Die vor einem Jahr eingerichtete Lehrwerkstätte blieb aktiv, sieben Lehrlinge sind momentan in Ausbildung - gesucht werden weitere. (apa/red)