EuProGigant Open House Day : Smarte Daten, smarte Produktion: Datenräume als Schlüssel zu mehr Wettbewerbsfähigkeit

Wichtigkeit erkannt – Bundesministerin Leonore Gewessler (BMK) unterstützt Förderprojekte zur sicheren und souveränen Nutzung von Produktionsdaten (v.l. Felix Hoffmann, PTW TU Darmstadt, Christian Bölling, EIT Manufacturing, Bundesministerin Leonore Gewessler, BMK, Jens Schneider, TU Wien, Wolfgang Kniejski, EIT Manufacturing)
- © EIT Manufacturing EastProduktionsdaten zu aggregieren, zu nutzen und sie kontrolliert entlang der Wertschöpfungskette auszutauschen, stellt einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil für Industrieunternehmen dar – besonders für kleine und mittelgroße Betriebe (KMU). Gaia-X-konforme Dateninfrastrukturen ermöglichen es, aus Produktionsprozessen generierte Daten sicher und souverän zur Verfügung zu stellen und zu nutzen. Dabei behalten Eigentümer die volle Kontrolle über ihre Daten. Sie können entscheiden, steuern und überwachen, was mit ihren Daten passiert, wer sie erhält undwofür sie verwendet werden. Die durch Informationen aus Daten optimierte Fertigung kann langfristig CO2-Emissionen senken, Energie und Ressourcen einsparen und nachhaltige Innovationen fördern.

Die fünf Forschungsprojekte EuProGigant, AMIDS – Austrian Manufacturing Innovation Data Space, DIONE-X, ESCOM und Flex4Res zeigen mit ihren Demonstratoren anschaulich, wie sich firmen- und grenzübergreifender Datenaustausch sicher realisieren lässt. Diese praxisnahen Anwendungsfälle, u.a. zum digitalen Produktpass, sind auch für die Teilnahme von KMU ohne fachliches Vorwissen verständlich.

Paradigmenwechsel zu intelligenten Produkten und Diensten
In der produzierenden Industrie nimmt der Wandel von produktbasierten zu lösungsbasierten Angeboten zu. Datengesteuerte Modelle wie intelligente Produkte und Dienstleistungen spielen dabei eine zentrale Rolle. Für KMU ist die Datenkooperation essenziell, da sie ohne ausuferndes Investment den Zugriff auf wertvolle Produktions- und Geschäftsdaten ermöglicht. Somit stärkt der Datenaustausch Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und langfristiges Wachstum.
Viele Organisationen zögern jedoch, Daten zu teilen, da sie Kontroll- und Sicherheitsbedenken haben. In sogenannten Datenökosystemen arbeiten Firmen entlang der Wertschöpfungs- und Lieferketten zusammen, um den Wert der Daten voll auszuschöpfen. Diese Datenräume bieten eine sichere, kollaborative Umgebung. Etablierte Standards gewährleisten Vertrauen, Interoperabilität und Souveränität. Daten sind im Einklang mit den europäischen Datenschutz- und Sicherheitsbestimmungen sowie geltenden Gesetzen und Vorschriften auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene granular und selektiv zugänglich.

Ein sogenannter Föderator tritt in diesen Datenökosystemen als Vermittler zwischen den teilnehmenden Akteuren auf und stellt Infrastruktur, Werkzeuge und Regeln für Interaktionen auf diesem „Daten-Marktplatz“ bereit. So profitieren Teilnehmer von geteilten Kosten durch gemeinsame Datennutzung, um Anforderungen wie Compliance oder Interoperabilität zu erfüllen. Der gemeinsame Marktplatz gewährt qualitätsgesicherten, einfachen Zugang zu relevanten Daten, was die Transaktionskosten für alle senkt. Die Plattform entwickelt zudem Netzwerkeffekte: Ihr Wert steigt, wenn mehr Teilnehmende hinzukommen. So fördert sie nachhaltiges Wachstum und eine selbstverstärkende Dynamik.
Neue Geschäftsmodelle
Viele Geschäftsmodelle haben sich vom Produkt-/Dienstleistungs-/Datenbesitz zur On-Demand-Nutzung entwickelt. Hersteller produzieren und verkaufen nicht mehr nur Produkte, sondern bieten umfassende Dienstleistungen an, die auf die individuellen Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind. Unternehmen können auf der Basis von Datenaustausch und Datenkooperation neue Geschäftsmodelle entwickeln, bei denen Daten als Service geteilt und genutzt werden. Anstatt Daten zu verkaufen, können Firmen datengesteuerte Dienste anbieten, die Kunden einen Mehrwert bieten. Dazu gehören Analysen, Erkenntnisse oder integrierte Datenlösungen, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Benutzer zugeschnitten sind. Durch die Vernetzung von Datenquellen, Produktionsanlagen und Geschäftsprozessen können Unternehmen flexible Umsatzmodelle erstellen, die vom Wert und der Intensität der Datennutzung abhängen. Dieser serviceorientierte Umgang mit Daten führt zu innovativen Geschäftsmöglichkeiten und einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen Unternehmen.

Besonders für KMU ist der Einstieg in das Thema Datennutzung nicht immer einfach. Geförderte Forschungsprojekte bieten einen niederschwelligen Zugang zu Ressourcen, Wissen und Partnern. Konkrete Anwendungsfälle werden dabei zu verminderten Kosten und Risiken unter realen Industriebedingungen getestet. Die fünf Projekte EuProGigant, AMIDS – Austrian Manufacturing Innovation Data Space, DIONE-X, ESCOM und Flex4Res haben sich einem Projektökosystem zusammengeschlossen, um Synergien zwischen den Projekte zu generieren, die Wirkung einzelner Initiativen zu verstärken und umfassende Standards zu etablieren.
Mehr Informationen dazu, wie Sie von Datennutzung profitieren können, finden Sie unter www.euprogigant.com