Verkehr : Slowakei protestiert gegen deutsche Reisebeschränkungen für Frächter

Lkw-Fuhrpark
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Der slowakische Außenminister Ivan Korcok hat beim deutschen Außenminister Heiko Maas gegen Reisebeschränkungen für Lastwagenfahrer interveniert. Wie das Außenministerium in Bratislava auf seiner Internetseite mitteilte, ging es dabei um die Vorschrift, an der Grenze einen höchstens 48 Stunden alten Corona-Test vorzuweisen, um nach Deutschland einreisen zu dürfen.

"Diese Maßnahme wird riesige Probleme verursachen und ist für unsere Lastwagenfahrer in der Praxis kaum erfüllbar", erklärte Korcok seinem deutschen Amtskollegen nach Angaben seines Ministeriums. Die Slowakei habe deshalb eine diplomatische Note nach Berlin geschickt.

Einschränkungen gegen Tirol, Tschechien und die Slowakei

Die deutsche Bundesregierung hat das EU-Land Slowakei ebenso wie Tschechien und Tirol als Gebiet mit besonders gefährlichen Virusmutationen eingestuft. Damit dürfen Reisende aus der Slowakei von wenigen Ausnahmen abgesehen nicht mehr nach Deutschland kommen. Lastwagenfahrer gehören zwar zu den Ausnahmen, aber nur, wenn sie die Testbedingung erfüllen oder eine Quarantäne antreten.

Dominoeffekt befürchtet

Die Slowakei befürchtet, dass andere EU-Länder dem deutschen Beispiel folgen könnten. "Unsere Volkswirtschaften sind eng miteinander verbunden (...), deshalb fordere ich, dass wir innerhalb der EU Schritte vermeiden, die zu reziproken Maßnahmen und weiteren Störungen des Binnenmarktes führen könnten", warnte Korcok.

Die Slowakei war glimpflicher als die meisten anderen EU-Staaten durch die erste Pandemiewelle im Frühling 2020 gekommen. Seit Oktober steigt aber die Zahl der Infektionen und Corona-Toten dramatisch an. Dabei wurde mittlerweile die sogenannte britische Variante B.1.1.7 zum dominierenden Typ des Coronavirus. Nicht bestätigt hat sich hingegen ein erster slowakischer Verdachtsfall für die südafrikanische Variante. (dpa/apa/red)