Zahlungsdienste : Skandal um Wirecard: Prozess gegen Markus Braun in Kitzbühel

Über das Vermögen des Ex-Wirecard-Chefs Markus Braun ist am Bezirksgericht Kitzbühel in Tirol ein Schuldenregulierungsverfahren beantragt worden. Eingebracht worden sei der Antrag von der Wiener Firma Securilease GmbH wegen einer Forderung in Höhe von rund 199.000 Euro, erklärte der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) auf APA-Anfrage.

Braun war zuletzt als Vorstandschef der in einen milliardenschweren Betrugsskandal verwickelten Wirecard AG tätig. Der deutsche Zahlungsdienstleister, der jahrelang Bilanzen gefälscht haben soll, ist seit längerem pleite. Am Amtsgericht München läuft das Wirecard-Insolvenzverfahren, Braun ist weiter in U-Haft. Laut deutscher Staatsanwaltschaft sollen er und mutmaßliche Mittäter kreditgebende Banken und Investoren um bis zu 3,2 Mrd. Euro geprellt haben. Rund 1,9 Mrd. Euro, die angeblich in Asien veranlagt waren, gelten als verschollen.

Braun war von Jänner 2002 bis Juni 2020 geschäftsführender Vorstand der Wirecard AG und damit laut AKV "unmittelbar rechtlich verantwortlich für die Richtigkeit der Bilanzen des Konzerns". Zurzeit gelte der Manager als erwerbs- und beschäftigungslos. Er ist auch Eigentümer einer Liegenschaft in Kitzbühel. Der Wert der Liegenschaft wird im Laufe des noch zu eröffnenden Verfahrens ermittelt.

Braun soll früheren Medienberichten zufolge Immobilien in München, Wien und Kitzbühel besitzen, allein die in Wien und Kitzbühel sollen rund 30 Mio. Euro wert sein, zumindest waren sie schon in dieser Höhe belehnt. (apa/red)