Medizintechnik : Siemens Healthineers legt beim Jahresgewinn deutlich zu

Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers hat seinen Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr (per 30. September) deutlich gesteigert, die eigenen Profitabilitätsziele aber leicht verfehlt. Grund dafür war das unter den Erwartungen gebliebene Ergebnis beim neuen Labordiagnostiksystem Atellica.

So stieg die bereinigte operative Marge - der Anteil vom Gewinn am Umsatz - um 0,1 Prozentpunkte auf 17,3 Prozent, wie das Unternehmen mitteilte. Healthineers hatte zuvor die untere Hälfte der Spanne von 17,5 bis 18,5 Prozent in Aussicht gestellt.

Der Gewinn nach Steuern sprang 2018/19 um 24 Prozent auf 1,59 Mrd. Euro, weil Healthineers weniger Zinsen zahlen musste. Die Dividende soll auf 80 von 70 Cent je Aktie steigen. Der Münchner Industriekonzern Siemens hält seit dem Börsengang im März 2018 noch 85 Prozent an der Tochter.

Wegen der Anlaufprobleme bei Atellica verschob das Unternehmen sein Profitabilitätsziel für den Bereich um zwei Jahre. Abseits dessen will die Siemens-Tochter in den kommenden Jahren beim Gewinn deutlich zulegen. Für das gerade begonnene Geschäftsjahr 2019/20 geht das Unternehmen von einem Anstieg des bereinigten Ergebnisses je Aktie von 6 bis 12 Prozent aus, nach einem Wert von 1,70 Euro im Vorjahr. In den darauf folgenden zwei Geschäftsjahren soll das Ergebnis je Aktie um je rund 10 Prozent zunehmen.

Von den "Atellica"-Laborstraßen, dem Hoffnungsträger der Diagnostik-Sparte, hat Siemens Healthineers im abgelaufenen Geschäftsjahr 1.820 Exemplare ausgeliefert. Zuletzt hatte Vorstandschef Bernd Montag das Ziel von 2.200 bis 2.500 auf 1.800 gesenkt. Bis die Sparte die angepeilte operative Umsatzrendite von rund 15 Prozent erreicht, werde es bis 2024 dauern, räumte Healthineers ein. Bisher sollte sie das bis 2022 schaffen. Das Unternehmen verdient weniger an der aufwendigen Installation der Anlagen, als später mit Reagenzien und anderen Verbrauchsmaterialien. Zuletzt lag die Marge bei Diagnostics bei 9,3 (12,1) Prozent, der operative Gewinn brach um 17 Prozent ein.

Bei Imaging (Bildgebung) stieg das operative Ergebnis um 18, bei Advanced Therapies (Operationsroboter und andere Geräte) um 14 Prozent. "Wir gehen die Herausforderungen bei Diagnostics entschlossen an, während wir die starken Positionen von Imaging und Advanced Therapies weiter ausbauen", sagte Vorstandschef Montag. (dpa/reuters/apa/red)