Energiewirtschaft : Siemens Energy will Kündigungen "möglichst" vermeiden

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Die deutsche Energietechnik-Konzern Siemens Energy will den im Zuge der Energiewende geplanten Umbau in den nächsten zehn Jahren "möglichst" ohne betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen in Deutschland bewältigen. Mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall schloss Siemens Energy eine "Zukunftsvereinbarung 2030", die den tiefgreifenden Umbau von den konventionellen Öl- und Kohlekraftwerken zu einer emissionsarmen Energieerzeugung regeln soll.

Die Arbeitnehmer machen dabei Abstriche gegenüber der Regelung, die beim früheren Mutterkonzern Siemens gilt. Dort sind Kündigungen und Standortschließungen in Deutschland grundsätzlich ausgeschlossen. Bei Siemens Energy heißt es nur, freiwillige Personalmaßnahmen hätten "Vorrang vor Kündigungen".

"Menschen nicht bedingungslos der Marge unterordnen"

Siemens Energy müsse investieren, um eine führende Rolle bei der Energiewende zu spielen, heißt es in einer Mitteilung. Doch die neuen Technologien werfen zunächst keine Gewinne ab. "Deshalb müssen wir jetzt unsere Kosten senken, profitabler werden und dann unser Portfolio aktiv auf die Wachstumsfelder ausrichten", forderte Personalchef Tim Holt. Das gehe aber nur im Schulterschluss mit der Belegschaft. IG-Metall-Vorstandsmitglied und Siemens-Energy-Aufsichtsrat Jürgen Kerner zeigte sich zufrieden. Die Vereinbarung zeige, dass bei Siemens Energy "der Mensch nicht bedingungslos der Marge untergeordnet" werde. (reuters/apa/red)

UPDATE 02. Februar 2021:

Siemens Energy kündigt an, weltweit 7.800 Stellen abbauen zu wollen, davon einen großen Teil in Deutschland. Ob und wie stark Werke in Österreich betroffen sind, teilt Siemens Energy vorerst nicht mit. Es sollen jedoch keine Werke zugesperrt werden. Aktuelle Details dazu: Siemens Energy streicht 7.800 Arbeitsplätze >>

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