Gummiindustrie : Semperit: "Erhebliche Einmalbelastungen" nicht auszuschließen

Der börsennotierte Gummi- und Kautschukkonzern Semperit hat das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres mit einem Nettoverlust von 16,4 Mio. Euro abgeschlossen. Das Ergebnis fiel damit schlechter aus als erwartet. "Der berichtete Verlust im dritten Quartal geht großteils auf Sondereffekte zurück, ist aber trotzdem keinesfalls zufriedenstellend", so Vorstandschef Martin Füllenbach.

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Rückgang des Ergebnisses für heuer erwartet

Für das Gesamtjahr 2017 erwartet Semperit ein bereinigtes EBIT (ohne positive und negative Sondereffekte) signifikant unter dem bereinigten EBIT des Jahres 2016, das nach Abzug des Ergebnisbeitrages der damaligen thailändischen SSC/Siam Sempermed Corporation Ltd. bei 41 Mio. Euro lag.

Weitere erhebliche Einmalbelastungen im Zusammenhang mit fortlaufenden und potenziell neuen Maßnahmen zur Erhöhung der Rentabilität und Stärkung der Bilanzstruktur seien nicht auszuschließen, heißt es.

Semperit fokussiert sich weiterhin auf organisches Wachstum. Insgesamt sind für heuer Anlageninvestitionen (CAPEX) von rund 80 Mio. Euro (2016: 65 Mio. Euro) vorgesehen.

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Folgend die Ergebnisse im Detail

Der Umsatz der Semperit-Gruppe blieb im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal nahezu unverändert bei 208,4 Mio. Euro. Alle Segmente im Sektor Industrie konnten ihren Umsatz steigern (+7,6 Prozent), im Sektor Medizin (Sempermed) gab es einen Rückgang um 11,0 Prozent.

Das EBITDA verringerte sich signifikant auf 0,5 Mio. Euro. Das EBIT für das dritte Quartal 2017 betrug -8,2 Mio. Euro. Bereinigt um die negativen Sondereffekte betrug das EBIT 1,7 Mio. Euro, das Ergebnis je Aktie lag bei -0,79 Euro. Das bereinigte Ergebnis nach Steuern befand sich bei -5,6 Mio. Euro.

Unter dem Strich bisher ein Plus

Über neun Monate betrachtet legte der Umsatz um 3,5 Prozent auf 670 Mio. Euro zu. Das ausgewiesene EBITDA lag bei 97,8 Mio. Euro, was einer Erhöhung von 35,4 Prozent im Jahresvergleich entspricht. Das EBIT ging um 1,1 Prozent auf 46,1 Mio. Euro zurück.

Dies sei im Wesentlichen auf Sondereffekte, wie 26,0 Mio. Euro Wertminderung im Segment Sempermed (in Q2 2017), Aufwendungen für die Restrukturierung der Produktionsstätte von Sempertrans in Frankreich in Höhe von insgesamt 11,6 Mio. Euro, 4,0 Mio. Euro Wertanpassung für bereits kapitalisierte IT-Kosten, die zukünftig nicht genutzt werden können (in Q2 2017) sowie in im dritten Quartal 2017 erfasste Aufwendungen von 5,1 Mio. Euro in Zusammenhang mit der steuerlichen Prüfung in Österreich (vor allem Aberkennung der Energieabgabenrückvergütung) zurückzuführen. Der daraus resultierende Cashflow verringerte sich um 26,5 Prozent auf 32,7 Mio. Euro und das Ergebnis je Aktie fiel um 79 Prozent auf 0,24 Euro.

(apa/red)