Menschen : Roiss als OMV-Chef nicht mehr länger sicher?

Die Krise in den Vorstandsreihen der OMV hält an. Vergangene Woche kündigte Explorations-Vorstand Jaap Huijskes seinen vorzeitigen Rücktritt an und jetzt das: Bei einem Treffen zwischen OMV-Aufsichtsratschef Rudolf Kemler und OMV-Chef Gerhard Roiss soll Kemler die Vorzeitige Auflösung des Roiss-Vertrags, der eigentlich bis 2017 läuft, angesprochen haben. Das berichtet die Tageszeitung die "Presse".

Natürlich sind Gerüchte dieser Art mit Vorsicht zu genießen. Kemler hat vor wenigen Tagen klargestellt, dass es keine Machtkämpfe in der OMV gebe und er selber keine Ambitionen habe, OMV-Chef zu werden. Wie sich das mit den Gerüchten und Spekulationen, die derzeit kursieren deckt, bleibt trotzdem fraglich.

Die Vorstandsreihen lichten sich

Noch im Sommer hatte Roiss den Plan geschmiedet, sich seines unbeliebten Gas-Vorstands Hans-Peter-Floren zu entledigen, indem er das Gasgeschäft aufspaltet. Die Produktion hätte dann Explorations-Vorstand Jaap Huijskes übernehmen sollen, der nun schon wenige Wochen danach wegen seines frühzeitigen Ausscheidens nicht mehr in Frage kommt.

Neben der Personalkrise hat die OMV noch andere Probleme: Die Produktionsausfälle in Libyen machen dem Konzern schwer zu schaffen, ebenso wie die geringen Preisspannen im Raffineriegeschäft. Zuletzt sorgten die South-Stream-Geschäft mit Russland für einen internationalen Aufschrei. Die Zahlen im ersten Halbjahr sind ebenfalls nicht sehr prickelnd: Der Umsatz ist um 10 Prozent eingebrochen, der operative Gewinn hat sich halbiert.

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