Tunnelbau : Randbemerkungen zum Semmeringtunnel: Langes Leiden an der Ländergrenze

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Der Semmeringtunnel zwischen Niederösterreich und der Steiermark, von manchen auch das "Loch der Emotionen" bezeichnet, sorgt seit rund 30 Jahren für politischen Gesprächsstoff. Anschaulich wird das am 12. Juli 1991. Damals gab das Verkehrsministerium "grünes Licht" für den Tunnel - um wenige Stunden später von Niederösterreich ausgerichtet zu bekommen, dass dies schlicht nicht stimmt.

Nur wenige Monate später berichtete ein Landwirt von einem Schussattentat auf ihn, weil er ein benötigtes Grundstück für den Tunnel nicht hergeben wollte. "Du gierige Bauernsau. Komm her und ich erschieße dich", habe ihm der Schütze zugerufen.

Ein Jahr später beschäftigte der geplante Tunnel auch das Kabarett. Star des Abends war der damalige Nationalratsabgeordnete Gerhart Bruckmann, der vor den Augen seines "Chefs", VP-Klubobmann Heinrich Neisser, zusammen mit dem bekannten Wiener Maler Werner Wöhrer mit "Röhrl aus Sta'" eine ganz neue Text-Fassung des bekannten Wienerliedes zum Besten gab.

Ein weiteres Jahr später hieß es dann: Der Tunnel wird 2001 fertig. Das ging sich nicht aus, denn erst im Jahr 2004 beschäftigte sich der Verwaltungsgerichtshof damit, ob der Tunnel überhaupt gebaut werden darf. Stand heute, Anfang 2020, könnte das "Röhrl aus Sta" nun in sieben Jahren fertig sein. (APA/red)