Papierindustrie : Papierfabrik Nettingsdorf erneuert Energieanlage in Oberösterreich

Die Papierfabrik Smurfit Kappa Nettingsdorf in Haid bei Ansfelden im Bezirk Linz-Land erneuert ihre Energieanlage um 134 Mio. Euro. Mit einem modernen Kessel und einer ebensolchen Dampfturbine soll der CO2-Ausstoß ab 2020 um ein Drittel auf 40.000 Tonnen pro Jahr verringert werden. Der Spatenstich für das Projekt ist nun erfolgt.

Anlage von Andritz

Die Papierfabrik, die aus Holz Wellpappenrohpapier für Verpackungen herstellt, gewinnt Energie aus der Ablauge der Zellstoffproduktion. Dazu wird die darin enthaltene Biomasse in einem Kessel verbrannt. Mit dem neuen, von Andritz gelieferten, wird Wärme für die Zellstoff- und Papiererzeugung produziert sowie rund 150 Tonnen Dampf pro Stunde für den Antrieb einer Turbine von Siemens mit maximal 28 Megawatt.

Der künftig eingesetzte Kessel und die Turbine könnten rund 40.000 Haushalte mit Strom und Wärme versorgen. Obendrein werden etwa 98 Prozent der im Zellstofferzeugungsprozess eingesetzten Chemikalien rückgewonnen.

Enorme Energiemengen

Wegen des hohen Bedarfes an Energie in der Papierproduktion spielt ihre effiziente Nutzung eine große Rolle. Die in Nettingsdorf in den 1970er-Jahren dafür errichteten Anlagen werden nun erneuert, um den Rohstoff Holz noch optimaler zu nützen und somit die Effizienz bei einer Ausweitung der Produktionsmenge um bis zu 3 Prozent zu steigern.

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Eckdaten zum Standort

Die rund 360 Mitarbeiter der Fabrik mit CEO Günter Hochrathner an der Spitze stellen jährlich aus etwa 1 Mio. Festmeter Holz durchschnittlich 450.000 Tonnen Wellpapperohpapier her und machten damit zuletzt einen Umsatz von 264 Mio. Euro. Die Hauptmärkte sind neben Österreich die zentraleuropäischen Nachbarländer innerhalb eines Radius von 600 Kilometern. Die Exportquote beträgt 88 Prozent.

Eckdaten zum Konzern

Das Werk in Nettingsdorf gehört zu Smurfit Kappa mit Hauptsitz in Dublin. Nach eigenen Angaben gehört das Unternehmen zu den führenden Produzenten von papierbasierten Verpackungslösungen weltweit und ist Marktführer bei Wellpapperohpapier, Vollpappe und Vollpappeverpackungen in Europa. Es beschäftigt rund 46.000 Mitarbeiter an etwa 370 Produktionsstätten in 35 Ländern. Der Nettoumsatz belief sich zuletzt auf 8,6 Mrd. Euro. (apa/red)