Mineralölindustrie : OMV-Chef: Auf die Ölbranche kommen härtere Zeiten zu

Die weltweite Nachfrage nach Öl wird sich heuer nach Ansicht von OMV-Chef Rainer Seele wegen der schwachen Konjunktur verlangsamen. "Es gibt Signale von unseren Verbrauchermärkten, dass sich unsere Branche auf ein langsameres Wirtschaftswachstum einstellen sollte. Das bedeutet härtere Tage", sagte der Chef des Wiener Öl- und Gaskonzerns am Rande der Weltenergie-Konferenz in Abu Dhabi.

Gleichzeitig verwies er gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters darauf, dass dadurch Fusionen und Übernahmen in der Branche beflügelt würden.

Laut Seele wird das Wachstum der globalen Ölnachfrage heuer zum ersten Mal seit vielen Jahren unter eine Million Barrel pro Tag fallen. "Und es wird auch 2020 so bleiben", sagte er.

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Der Brent-Ölpreis war zuletzt auf rund 60 Dollar (54,4 Euro) je Barrel zurückgekommen, nach Höchstständen von 75 Dollar je Barrel im Frühjahr. Niedrigere Preise würden nach Einschätzung des OMV-Chefs helfen, den Markt ins Gleichgewicht zu bringen. Konzerne mit höheren Kosten, darunter auch die amerikanischen Produzenten für Schieferöl und Schiefergas, würden dadurch gezwungen, ihre Pläne anzupassen.

Einige Prognosen erwarten eine Halbierung der Ölproduktion

"Ich sehe einige Vorhersagen, dass sich das Wachstum der US-Ölproduktion bald halbieren könnte", sagte Seele. Einhergehend damit müsse sich die Branche möglicherweise auf eine Konsolidierung und Fusionen vorbereiten. "Der M&A-Markt könnte wieder in einen gesunden Zustand zurückkehren, wenn die Preise wieder angemessener werden", so Seele. Die OMV selbst werde jedoch nach den jüngsten Zukäufen vorerst eine Pause einlegen. (reuters/apa/red)