Autoindustrie : Noch mehr Werbung sinnlos: Tesla will nicht zur weltgrößten Automesse in Frankfurt

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Tesla will sich inmitten des Produktionsausbaus für sein erstes günstigeres Modell weitere 1,5 Mrd. Dollar (1,3 Mrd. Euro) am Markt besorgen. Der Hersteller kündigte die Ausgabe ungesicherter Schuldpapiere mit einer Laufzeit bis zum Jahr 2025 an. Finanzielle Details wie die Verzinsung sollen noch festgelegt werden.

Viele Milliarden vom Finanzmarkt schon bekommen

Tesla ist gerade dabei, die Produktion von 84.000 Fahrzeugen im vergangenen Jahr auf 500.000 Autos bis Ende 2018 hochzuschrauben. Das verschlingt viel Kapital und Tesla holte sich bereits Milliarden dafür. Das neue Model 3 zum US-Preis von 35.000 Dollar vor Steuern und Umweltvergünstigungen soll dem Elektroautobauer den Weg in einen breiteren Markt eröffnen.

Konzernchef Musk: Vorbestellungen nicht noch weiter in die Höhe treiben

Ende Juli wurden die ersten 30 Fahrzeuge an die Käufer - allesamt Tesla-Mitarbeiter - ausgeliefert. Tesla hat über 450.000 Reservierungen für das Fahrzeug.

Wer jetzt vorbestellt, bekäme das Auto nicht vor Ende 2018 geliefert. Tesla-Chef Elon Musk betonte deshalb jüngst, es ergebe für das Unternehmen derzeit keinen Sinn, die Vorbestellungen weiter in die Höhe zu treiben.

Keine Lust auf die IAA in Frankfurt

Zur Frankfurter Automesse IAA will der Hersteller unterdessen nicht kommen. Das Unternehmen bestätigte einen Bericht des Hessischen Rundfunks, wonach das Unternehmen bei der Ausstellung im September nicht vertreten sein werde.

"Wir bewerten jedes Event, um den besten Weg zur Interaktion mit unseren Kunden zu finden", erklärte eine Sprecherin. Tesla sei kein traditioneller Autohersteller und sei nicht auf Branchenevents fixiert.

Nicht die einzige Absage

Tesla hatte bereits auf die US-Autoshows in Detroit und New York verzichtet. Bei der vorangegangenen IAA im Jahr 2015 war die US-Firma nur mit einem Mini-Stand vertreten, um den sich allerdings zahlreiche Besucher drängten.

Die Tesla-Absage ist nicht die erste für die IAA. So belässt die neue Opel-Mutter PSA die Konzernmarken Peugeot und DS zu Hause und auch die Fiat-Chrysler-Gruppe verzichtet auf einen Auftritt in Frankfurt. Weitere Absagen kamen bisher von Nissan, Mitsubishi und Volvo.

IAA gilt als die weltweit größte Automesse

Die Schau wird vom Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) organisiert und gilt als weltweit größte Automesse. Der VDA zeigte sich überzeugt, dass Tesla künftig wieder auf der IAA vertreten sein werde.

Die internationale Reputation der Ausstellung in Frankfurt werde unterstrichen durch den Auftritt von mehr als 50 Automarken, darunter junge chinesische Hersteller.

Auch werde die Veranstaltung konsequent zur weltweit wichtigsten Mobilitätsmesse weiterentwickelt. Auf der IAA-Teilschau New Mobility World würden Innovatoren aller Branchen zusammengebracht.

(red/dpa/apa)