Zulieferindustrie : Niederösterreichischer Autozulieferer Rupert Fertinger ist insolvent

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Der Autozulieferer Rupert Fertinger GmbH mit Sitz in Wolkersdorf in Niederösterreich ist zahlungsunfähig. Über das Vermögen der Firma sei beim Landesgericht Korneuburg ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet worden, teilte der Gläubigerschutzverband AKV Europa mit.

Eckdaten zum Unternehmen

Betroffen sind rund 200 Mitarbeiter. Die Rupert Fertinger GmbH gehört zu 97 Prozent der Metallwarenerzeugung Rupert Fertinger GmbH, die zur Gänze im Eigentum des Industriellen Veit Schmid-Schmidsfelden steht. Schmid-Schmidsfelden ist stellvertretender Industrie-Bundesspartenobmann in der Wirtschaftskammer Österreich und war bei den vergangenen Metallerlohnrunden Chefverhandler der Arbeitgeber.

Das Unternehmen ist Spezialist für die Entwicklung von Komponenten für das Temperatur-Management in Fahrzeugen, für strom- bzw. medienführende Module und für Baugruppen aus metallischen Leichtbaustoffen. Komponenten für die Bade- und Sanitärausstattung befinden sich ebenfalls im Produktportfolio.

Derzeit noch keine weiteren Details

Details zu der Insolvenz lagen zunächst nicht vor. Sowohl die Aktiva und Passiva als auch die Ursachen für die Pleite waren vorerst nicht bekannt. 2017 schrieb die Firma laut "Wirtschaftscompass" einen Verlust (EGT) von 1,93 Mio. Euro. Laut Angaben auf der Webseite des Unternehmen sind an insgesamt drei Standorten rund 200 Mitarbeiter beschäftigt.

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Sanierungsplan liegt schon vor

Laut AKV Europa hat die insolvente Firma bereits einen Sanierungsplan eingebracht, in dem sie ihren Gläubigern eine Quote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren, anbietet. Wie aus dem Edikt hervorgeht, wurde die Wiener Rechtsanwältin Katharina Widhalm-Budak zur Masseverwalterin bestellt. Die Berichts- und Prüfungstagsatzung findet am 23. August statt, die Prüfungs- und Sanierungsplantagsatzung am 4. Oktober.

Schmid-Schmidsfelden hat die in Wien gegründete Firma 2002 gekauft

Das Unternehmen war 1944 von Rupert Fertinger in Wien gegründet worden. Schwerpunkt waren damals laut Webseite Warmwasseraufbereitungsgeräte (Durchlauferhitzer) und Installationsmaterialien. 1960 wurde ein neues Produktions- und Verwaltungsgebäude in Wolkersdorf geplant und gebaut. Der Kauf durch Schmid-Schmidsfelden erfolgte 2002. 2012 wurde die Produktion in der neuen Fabrik Wolkersdorf im ecoplus Wirtschaftspark in Wolkersdorf aufgenommen. (apa/red)