Industrieelekronik : Nach der Übernahme: So läuft der Standortausbau bei B&R

Am Ende ging alles ganz schnell. Anfang Juli gaben die Wettbewerbshüter grünes Licht für die 1,8 Milliarden Euro schwere Übernahme des Innviertler Industrieelektronikkonzerns B&R durch den Automatisierungsspezialisten ABB. Bekenntnissen zu kräftigen Investitionen an den österreichischen B&R-Standorten ließ das Management Taten folgen: Am Standort Gilgenberg nimmt die neue, tausend Quadratmeter große Logistikhalle Konturen an. Der Ausbau der Büroräumlichkeiten am F&E-Zentrum Salzburg läut ebenso nach Plan. Und um die Produktionskapazitäten in Eggelsberg um weitere 40 Prozent anzuheben, soll ein F&E-Zentrum am Stammsitz hochgezogen werden. Der Personalstand soll dadurch kräftig aufgestockt werden, heißt es bei ABB: Einen ganz erheblichen Jobaufbau" plane ABB-Chef Ulrich Spiesshofer nach eigener Aussage innerhalb des neuen Zentrums für Maschinen- und Fabrikautomation.

Flexiblere Fertigung

Kapazitätsausbau betrieben die Eggelsberger auch schon in den vergangenen Wochen. Leiterplatten sind die Grundlage aller B&R-Produkte. Nun soll eine neue Fertigungslinie - genauer: eine SMT-Hochleistungsbestückungslinie - diese schneller bestücken können. Bei einer Positioniergenauigkeit von wenigen Tausendstel-Millimetern und höchster Geschwindigkeit bestücken die Innviertler aktuell etwa 100 Millionen Bauelemente pro Monat auf 600.000 elektronischen Leiterplatten. „Die neue Hochleistungsbestückungslinie ermöglicht eine Kapazitätssteigerung von etwa 20 Prozent“, sagt Robert Perperschlager, Produktionsleiter bei B&R. Zusätzlich sollen dadurch auch kleinere Losgrößen flexibler berücksichtigt werden.

Integration läuft.

Auf Hochtouren läuft unterdessen die Integration der Innviertler in den ABB-Konzern. Es wächst zusammen, was sich offenbar schon bisher nicht ganz so fremd war: "Es gibt eine starke kulturelle Übereinstimmung zwischen B&R und ABB, die auch unser gemeinsames Engagement für kundenorientierte, auf offener Architektur beruhende Software und Lösungen umfasst", sagt Peter Terwiesch, Leiter der ABB-Division Industrieautomation.