Rohstoffpreise : Milliardenschwerer Rohstoffhändler Trafigura unter Druck

Der Rohstoffhändler Trafigura hat im per Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 einen Umsatzeinbruch um 23 Prozent auf 97 Mrd. Dollar (88,58 Mrd. Euro) erlitten. Die öffentlichkeitsscheue Rohstoffhandelsfirma beschäftigt rund 5.300 Mitarbeiter in 37 Ländern. Das Unternehmen gehört rund 600 seiner Angestellten und ist im Jahr 1993 gegründet worden.

Weniger Umsatz, mehr Volumen

Der markante Rückgang beim Umsatz war dem Preiszerfall bei vielen seiner Handelsgüter geschuldet. Allerdings hebt das Unternehmen hervor, dass trotz den Preisverfalls bei Erdöl, Metallen und Mineralien die gehandelten Volumina deutlich gestiegen sind. So erhöhten sich die Handelsmengen beim Erdöl und bei Erdölprodukten um 22 Prozent auf 146 Millionen metrischen Tonnen. Die Sparte handelt nunmehr über 3 Millionen Fass Erdöl pro Tag. Im Jahr 2014 waren es noch 2,5 Millionen Erdölfässer täglich gewesen.

Die Nachfrage von Metallen und Mineralien stieg um rund 6 Prozent auf 52 Millionen Tonnen. Die volumensmäßige Ausweitung war in diesem Bereich zwar weniger stark als im Erdöl-Segment, was auf die Konjunkturverlangsamung in China sowie die rückläufigen Nachfrage aus dem Industriesektor zurückzuführen war.

Reingewinn über eine Milliarde Dollar

Unterm Strich stieg der Reingewinn des Handelskonzerns um 7 Prozent auf 1,1 Mrd. Dollar. Negativ hatten sich Abschreiber in Höhe von rund 400 Mio. Dollar niedergeschlagen, die als Folge des Preisrückgangs bei Rohwaren auf Aktiva von Trafigura resultierten.

Der Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr stammt zu zwei Dritteln aus dem Handel mit Erdöl und Erdölprodukten. Im Vorjahr waren es noch 74 Prozent gewesen. Die Sparte Metalle und Mineralien trug folglich zum Jahresergebnis zu 33 Prozent beziehungsweise im Vorjahreszeitraum zu 26 Prozent bei. (sda/apa/red)