Pharmaindustrie : Marinomed: Carragelose könnte gegen Mutationen wirken

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Nasen- und Rachensprays sowie Lutschtabletten auf Carragelose-Basis könnten gegen die aktuell grassierenden SARS-CoV-2-Mutationen als Virusblocker funktionieren. Das zeigten Laboruntersuchungen zu den britischen, südafrikanischen und brasilianischen Varianten, teilte das Unternehmen Marinomed aus Korneuburg mit. Jedoch sind auch für die Wirkung gegen den ursprünglichen Wildtyp des Coronavirus noch Daten aus klinischen Studien bei Pflegepersonal ausständig.

Marinomed habe für die In-vitro-Tests vier verschieden modifizierte Lentiviren eingesetzt, die das Spike-Protein des Wildtyps SARS-CoV-2 oder einer der Varianten B.1.1.7, B1.351 bzw. P1 trugen, wurde in der Aussendung erläutert. Carragelose konnte demnach alle vier Virus-Varianten bei Konzentration unter fünf Mikrogramm pro Milliliter inaktivieren.

"Mit unseren neuen Ergebnissen haben wir die Hypothese bestätigt, dass unsere Carragelose-basierten Produkte ihre Wirksamkeit gegenüber den aktuell häufigen Virusmutationen behalten", betonte Eva Prieschl-Grassauer, Chief Scientific Officer bei Marinomed. Sie gehe davon aus, dass das Laborergebnis auch "in der Klinik gelten wird".

Marinomed stellt Nasensprays gegen Erkältungsviren her

Carragelose, ein Wirkstoff aus der Rotalge, bildet einen Schutzfilm auf der Nasenschleimhaut, die eindringende Viren umschließen und inaktivieren und so davon abhalten soll, Zellen zu infizieren. Gegen das Eindringen von gewöhnlichen, anderen Erkältungsviren als SARS-CoV-2 in den Körper sind von Marinomed bereits Nasensprays und Produkte für den Rachenraum auf dem Markt.

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Ein Nasenspray mit Iota-Carrageen, das identisch mit Marinomeds patentiertem Wirkstoff Carragelose ist, hatte im Februar in einer kleinen von einer argentinischen Forschungsgruppe durchgeführten klinischen Studie signifikanten Schutz gegen Covid-19 bei Krankenhauspersonal gezeigt, das mit SARS-CoV-2 infizierte Patienten betreut. Ergebnisse von Studien mit Carragelose bei Pflegepersonal in Wien und Großbritannien könnten noch in diesem Quartal vorliegen. (apa/red)

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