Coronavirus : Lenzing droht ein Produktionsstopp im China-Werk
Der heimische Faserhersteller Lenzing sieht sich in China aufgrund des Coronavirus mit vielen Unsicherheiten konfrontiert und muss seine Produktion in Nanjing möglicherweise einstellen. Derzeit sei das Werk noch mit rund 80 Prozent der Leistung in Betrieb. Es gebe jedoch viele Unsicherheiten, die jederzeit zu einem erzwungenen Abschalten der Linien führen können, sagte ein Sprecher zur APA.
Nanjing ist etwa 500 Kilometer von der Stadt Wuhan entfernt, in der der Ausbruch des Coronavirus seinen Ursprung hatte. Bis jetzt seien die wirtschaftlichen Einbußen bei Lenzing gering. Rund 200 Mitarbeiter sind noch im Werk beschäftigt, 600 Mitarbeiter sind zuhause. "An den Bürostandorten wird verstärkt Heimarbeit ermöglicht, um die Infektionsgefahr zu verringern", so der Sprecher. Am Produktionsstandort selbst würden Fiebermessungen beim Zutritt ins Werk durchgeführt.
Den Lagerbestand sieht Lenzing noch "im normalen Bereich". Man könne derzeit noch zwei Tage weiterproduzieren. Wegen Transportkontrollen könnte aber bei Chemikalien ein Engpass auftreten.
Während das Papier des Leiterplattenherstellers AT&S an der Wiener Börse am Dienstag abschmierte, reagierte die Aktie der oberösterreichischen Lenzing praktisch nicht. Bereits Montagabend hatte AT&S aufgrund der Krankheitswelle in China wegen des Coronavirus seine Prognose zurückgenommen. Die Ausbreitung der Viruskrankheit beeinflusse gegenwärtig die Produktion in China. Daher werden die Umsätze im vierten Quartal hinter den Erwartungen liege, so AT&S. (apa/Reuters)