Kobalt : Kinderarbeit im Kongo: Die andere Seite smarter Handys und Elektroautos

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Eine Menschenrechtsorganisation in den USA hat die großen Technikkonzerne Apple, Microsoft, Tesla, Dell und die Google-Mutter Alphabet verklagt, weil sie von Kinderarbeit in den Kobaltminen der Demokratischen Republik Kongo profitierten. Die International Rights Advocates (IRA) reichte an einem Gericht in Washington Sammelklage im Namen von 14 anonymen Opfern ein.

"Zwei bis drei Dollar pro Tag unter steinzeitlichen Bedingungen"

Es sind demnach Angehörige von Kindern, die beim Einsturz von Stollen getötet oder verstümmelt wurden. Kobalt wird für die Produktion von Batterien in Elektroautos, Smartphones und für erneuerbare Energien benötigt. Schätzungen zufolge verfügt die Demokratische Republik Kongo über 65 Prozent der weltweiten Kobaltreserven. Der Abbau ist dort wegen Kinderarbeit und miserabler Arbeitsbedingungen in der Kritik.

Die IRA reichte nun die Klage ein, wie sie mitteilte. Kinder im Kongo würden "unter steinzeitlichen Bedingungen" für zwei bis drei Dollar pro Tag in den Kobaltminen arbeiten, heißt es in der Sammelklage.

Deutsche Industriekonzerne und Samsung suchen einen Ausweg

BMW, BASF und Samsung hatten vor rund einem Jahr die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) beauftragt, in einem Pilotprojekt in der Demokratischen Republik Kongo zu prüfen, wie sich Arbeits- und Lebensbedingungen im Kleinstbergbau verbessern lassen. Größte Herausforderung sei es, die Einhaltung von Menschenrechten, Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsstandards sicherzustellen, teilte die GIZ damals mit.

Das komplett privat finanzierte Projekt konzentriert sich demnach auf eine Pilotmine. Sollte das auf drei Jahre angelegte Projekt erfolgreich sein, könnten die erprobten Ansätze auf weitere Minen übertragen werden. (afp/apa/red)

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