Industriestrategie : IV-Präsident Knill: "Wir haben es in der Hand"

IV-Präsifent Georg Knill in Office
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Zwei Sprinter, USA und China, dahinter Nachzügler wie Europa: Als Wirtschaftsregion müsse sich Europa, als starkes Industrieland Österreich wieder an die Spitze des Konjunkturaufschwungs setzen und "die Schäden am Wachstumsfundament beseitigen", sagte Christian Helmenstein, Chefökonom der Industriellenvereinigung, bei der heutigen Vorstellung der IV-Industriestrategie 2025+. Das Ziel müsse sein, nicht bloß das Vorkrisenniveau wiederzuerlangen, sondern über sich hinauszuwachsen. "Wir haben das selbst in der Hand", sagt IV-Präsident Georg Knill.

Investitionen ankurbeln

900 IV-Mitglieder entwickelten in den vergangenen Wochen und Monaten Maßnahmen und Ideen dafür, vier Punkte sind zentral. Punkt Eins: Es brauche strukturgestaltende Maßnahmen, Investitionen müssten gestärkt werden. "Wir empfehlen die Wiedereinführung des Investitionsfreibetrags", so Knill. Dieser könne Investitionen auch nach Auslaufen der Investitionsprämie auf hohem Level halten.

Zweitens: Es brauche eigenkapitalstärkende Maßnahmen wie die Reduktion der Körperschaftssteuer. Drittens: Die Initiative Sprungbrett für Langzeitarbeitslose der Bundesregierung sei laut Knill ein "substanzieller Beitrag", darüber hinaus müssten die Eingliederungshilfen ausgeweitet werden, die Idee einer Agentur gegen Fachkräftemangel wurde skizziert. Und viertens müsse ein stärkerer Fokus auf dem zügigen Infrastrukturausbau liegen.

Industriedekarbonisierungsfonds

Um nicht ins Hintertreffen zu geraten, müsste die F&E im Digitalisierungsbereich massiv ausgebaut werden, "es braucht eine klare Guidance, auch bei der Bildung und technologischen Integration von KI", sagt Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung. Die Erreichung der Klimaziele werde man nicht im Alleingang schaffen. Die Einrichtung eines Industriedekarbonisierungsfonds könne den Brückenschlag zwischen Klimaschutz und produzierender Industrie erleichtern.

Bei Technologien wie Wasserstoff oder auch der Erforschung alternativer Antriebe könne Österreich "innereuropäisch" an die Spitze gehen", so Neumayer.