Industrie4.0 : Industrieländer verlieren durch Digitalisierung fünf Millionen Jobs

Wegen des Einsatzes von Robotern und der fortschreitenden Digitalisierung der Wirtschaft werden die Industrieländer einer Studie zufolge in den nächsten fünf Jahren rund fünf Millionen Jobs verlieren. Bedroht seien vor allem Stellen in Büros und Verwaltung, wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" unter Berufung auf eine noch unveröffentlichte Studie des Weltwirtschaftsforums berichtete.

Deutlich mehr Jobs werden überflüssig als neue geschaffen werden

Die Prognose beruht demnach auf einer Umfrage unter den Top-Managern der 350 größten Konzerne der Welt. Die nächste industrielle Revolution, die unter dem Schlagwort "Industrie 4.0" firmiert, macht demnach mehr als sieben Millionen Arbeitsplätze überflüssig. Betroffen seien weniger die Fabriken, die bereits weitgehend automatisiert sind, sondern Büros und Verwaltung.

Gefährdet seien die Angestellten mit "weißem Kragen", heißt es demnach in der Untersuchung. Dem gegenüber stehen nur zwei Millionen neue Stellen, die für Spezialisten im Bereich Computer und Technik bis zum Jahr 2020 neu geschaffen werden sollen.

Vor wenigen Wochen hat auch eine große Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg bestätigt, "Industrie 4.0" könnte tatsächlich hunderttausende Arbeitsplätze schaffen - und gleichzeitig allein in Deutschland knapp eine halbe Million Arbeitsplätze vernichten.

Deutschland ist der Studie zufolge stärker vom Wandel betroffen als andere Staaten in Europa. Zudem seien Frauen sehr viel mehr bedroht vom Verlust des Arbeitsplatzes als Männer, was die Forscher mit der unterschiedlichen Ausbildung der Geschlechter begründen. Im Vorteil sind hingegen alle naturwissenschaftlichen und IT-Berufe, die sogenannten MINT-Fächer, in denen der Frauenanteil noch immer niedrig ist.

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