Textilindustrie : Für Wolford wird China wichtiger als Österreich

China mit seiner stetig wachsenden Schicht luxusorientierter Konsumenten wird für den Strumpf- und Wäschekonzern Wolford immer wichtiger. Das Unternehmen will am Heimatmarkt seines Mutterkonzerns stärker wachsen als in Österreich. Wolford gehört seit dem Vorjahr mehrheitlich dem chinesischen Mischkonzern Fosun. Das Hauptwerk des Unternehmens befindet sich aber nach wie vor in Bregenz.

Mittelfristig soll der in China erzielte Umsatzanteil vergleichbar sein mit dem der bisherigen Kernmärkte USA (19 Prozent Umsatzanteil) und Deutschland (15 Prozent), gab das Unternehmen bekannt. Im Geschäftsjahr 2017/18 erwirtschaftete Wolford in der Region Asien/Ozeanien einen Umsatzanteil von 5 Prozent. Derzeit ist Österreich mit einem Anteil von 10 Prozent noch der drittwichtigste Markt gleichauf mit Frankreich.

Hauptwerk von Wolford steht weiter in Bregenz

Die geplante Marktoffensive in China stemmt Wolford seit Anfang Februar mit Hilfe der Fosun-Tochter "Fosun Fashion Brand Management Company" (FFBM). Die FFBM sei Full-Service-Anbieter mit dem Fokus auf Marketing und Vertrieb von Luxusmarken in China, hießt es in der Mitteilung. Die Gesellschaft soll ihre lokale Kompetenz einbringen, die Markteintrittsstrategie für China im Detail entwickeln und verantwortlich sein für das operative Management aller Groß- und Einzelhandelskanäle sowie für den Online-Handel.

In China sei der Absatz von Premiummarken zuletzt deutlich zweistellig gestiegen, vor allem dank der kauffreudigen Millennials, beruft sich Wolford auf Studien. Der Einstieg von Fosun erleichtere den Zugang zum asiatischen Markt. Derzeit ist der Strumpf- und Wäschehersteller erst in Hong Kong und Macau aktiv, diese Präsenz soll nun deutlich ausgebaut werden. (apa/red)