Autoindustrie : Entwickler bei Opel: Firma verlassen oder zu Segula wechseln

Der deutsche Autobauer Opel hat sich mit dem Betriebsrat über den Abbau von 2.000 Stellen in seiner Entwicklungsabteilung und den Wechsel von Opel-Mitarbeitern zum französischen Ingenieursdienstleister Segula geeinigt.

Entwicklungsmannschaft wird von rund 7.000 auf 5.000 Menschen verkleinert

Die Beschäftigten könnten wählen, ob sie zu Segula wechseln, oder die Firma komplett verlassen, teilte Opel mit. Dafür hat das Unternehmen neue Programme für Abfertigungen, Vorruhestand und Altersteilzeit aufgelegt. Mit dem Schritt verkleinert Opel seine eigene Entwicklungsmannschaft von rund 7.000 auf 5.000 Menschen.

Dadurch entstehe für die betroffenen Beschäftigten eine "Wahlmöglichkeit zwischen den beiden Optionen", erklärten sowohl Opel als auch die Arbeitnehmervertreter. Das Management hatte sich mit dem Betriebsrat auf diesen Schritt geeinigt, um die Überkapazitäten in dem insgesamt noch rund 6.400 Beschäftigte zählenden Entwicklungszentrum abzubauen.

Pläne sehen einen Wechsel von bis zu 2.000 Ingenieuren vor

Bereits Mitte November hatte Opel mit Segula eine strategische Partnerschaft abgeschlossen, die den Wechsel von "bis zu 2.000" Mitarbeitern einschloss. Dafür wurden Teile des Entwicklungszentrums an den französischen Dienstleister verkauft, der neben der Autobranche auch in den Bereichen Luftfahrt und Verteidigung, Energie, Schienenverkehr, Marine, Pharmazie und Petrochemie aktiv ist. Die strategische Partnerschaft mit Segula soll aus Sicht von Opel zur "langfristigen Sicherung hochqualifizierter Arbeitsplätze im Bereich Forschung und Entwicklung in Rüsselsheim und Dudenhofen führen".

Proteste waren vergeblich

In den vergangenen Monaten kam es bei Opel zu Protesten gegen die geplante Auslagerung - vergeblich.

PSA: Design und Entwicklung für Opel weiter in Rüsselsheim

Die Rüsselsheimer Ingenieure hatten laut Unternehmensangaben nach dem Rückgang der Aufträge von Voreigentümer General Motors nicht mehr genug zu tun. Zwar kündigte der neue französische Eigentümer PSA die Einrichtung von 15 Kompetenzzentren in Rüsselsheim an - das reichte aber offensichtlich nicht, um die Kapazitäten auszulasten. Wie PSA bekräftigte, soll Rüsselsheim aber weiterhin Design und Entwicklung der künftigen Modelle für Opel- und die Schwestermarke Vauxhall verantworten.

Freude bei Segula: "Langfristige Perspektive"

Segula begrüßte die Einigung bei Opel zwischen Unternehmensführung und Betriebsrat. "Der Segula-Engineering-Campus kommt", erklärte Deutschlandchef Martin Lange. Das Interesse von externen Kunden sei groß. "Wir sehen eine gute Auftragslage für Rüsselsheim und Dudenhofen", erklärte er. Segula wolle rund 2.000 Mitarbeitern "eine langfristige Perspektive" bieten. (afp/apa/red)