Anlagenbau : Bericht: Auch Siemens könnte Sparte für Gasturbinen und Kraftwerke verkaufen

Siemens denkt einem Agenturbericht zufolge über eine Trennung von seinem angeschlagenen Geschäft mit Gasturbinen für Kraftwerke nach. Der deutsche Technologiekonzern prüfe mehrere strategische Optionen wie einen Verkauf oder einen Zusammenschluss dieses Geschäftsteils mit einem Konkurrenten, zitierte die Nachrichtenagentur Bloomberg mit der Sache vertraute Personen.

Möglich sei aber auch, dass Siemens das Segment am Ende unverändert behalte. Zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten der Nachrichtenagentur Reuters, eine Entscheidung über den Verbleib des Gasturbinengeschäfts sei nicht absehbar. Banken seien bisher nicht beauftragt worden, bemühten sich aber mit Vorschlägen um ein Mandat von Siemens, sagte einer der Insider.

Auch GE Jenbacher wird gerade verkauft

Industriekonzerne wie Siemens oder General Electric sind mit einer massiv schrumpfenden Nachfrage von Kraftwerksbetreibern nach neuen Gasturbinen konfrontiert. Denn immer mehr Stromversorger bevorzugen erneuerbare Energien wie Wind und Sonne, die meist viel billiger und umweltfreundlicher Strom erzeugen als die konventionellen Kraftwerke. Gerade läuft der Verkaufsprozess des Tiroler Herstellers GE Jenbacher: Verkauf von GE Jenbacher wohl in wenigen Tagen - B&C steigt aus >>

Siemens: Kein Kommentar

Siemens erklärte, man äußere sich nicht zu Marktspekulationen. Der Konzern schiebt in der Kraftwerks- und Antriebssparte gerade eine schmerzhafte Restrukturierung an: Geplant ist der Abbau von bis zu 6.900 Stellen.

Finanzfirmen an der Börse applaudieren schon

Obwohl sich Siemens zu diesem Bericht bedeckt hielt, machte sich an der Börse Hoffnung auf eine schnelle Lösung für die Problemsparte breit: Die Siemens-Aktie legte zeitweise um fast drei Prozent zu und war damit am Nachmittag einer der größten Dax-Gewinner. (reuters/apa/red)