Antriebstechnik : ATB: In Spielberg bleibt nur mehr Forschung und Entwicklung

Antriebstechnik ATB Spielberg Wolong
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Der Sanierungsplan für die insolvente ATB Spielberg GmbH ist von den Gläubigern angenommen und auch schon gerichtlich in Leoben bestätigt worden. Sie erhalten 30 Prozent ihrer Forderungen, die sich insgesamt auf 22,1 Mio. Euro belaufen, davon 16,8 Mio. Euro anerkannt, teilten die Kreditschützer von AKV, KSV1870 und Creditreform mit. Die Sanierung sieht den geplanten massiven Abbau von Arbeitsplätzen vor. Von rund 400 Jobs bleiben nur noch 40 übrig.

Statt der Produktion von Motoren für Haus- und Gartenanwendungen wird künftig nur noch Forschung und Entwicklung am Standort Spielberg (Bezirk Murtal) sein. Hinzu kommen Vertrieb, Logistik und Kundenservice. Die Maschinen werden innerhalb der chinesischen Wolong-Gruppe, der die GmbH gehört, aufgeteilt, und zwar auf Standorte in Polen und Serbien. Mehr dazu: ATB: Verzweifelter - und vergeblicher - Kampf um österreichische Maschinen >>

Vergeblicher Kampf um österreichische Maschinen

Da der Transfer durch das Coronavirus erschwert werde, bleibe der Bereich Lohnfertigung, Druckguss und Stanzen mit etwa 100 Mitarbeitern befristet bis Ende 2020 noch in Spielberg. Die Verlagerung der Maschinen war von den Mitarbeitern bekämpft worden, doch das Insolvenzgericht und auch das Oberlandesgericht hatten die Rechtmäßigkeit bestätigt.

Der Gläubigerschaft wurde ein Sanierungsplan mit einer Gesamtquote von 30 Prozent angeboten, 16,5 Prozent als Teilbarquote zahlbar binnen 14 Tagen ab rechtskräftiger Aufhebung des Sanierungsverfahrens sowie weitere 13,5 Prozent binnen zwölf Monaten ab Annahme des Sanierungsplans.

Die Finanzierung erfolgt aus dem Verkauf der Maschinen und Werkzeuge, sowie insbesondere aus Zuschüssen von Eigentümerseite. Von Eigentümerseite wurde auch eine entsprechende Garantie zur Finanzierung der Teilbarquote abgegeben sowie eine Haftung für die Erfüllung der weiteren Quote übernommen. (apa/red)

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