IT-Trends : Trends der Zukunft

Dass Maschinen miteinander kommunizieren, ist am Shopfloor längst eine Selbstverständlichkeit. Zunehmend profitieren aber auch Endnutzer von der M2M-Kommunikation. Kaum eine Woche vergeht inzwischen, ohne dass ein solches neues Projekt entstehen würde. So setzt zum Beispiel T-Systems gemeinsam mit der Stadt Hamburg Sensoren auf Parkplätzen ein. Diese erkennen, ob in einem bestimmten Bereich ein freier Parkplatz zu erwarten ist oder nicht. Die durchschnittlich zwanzigminütige Parkplatz-Suche in der Innenstadt soll damit massiv verkürzt werden. Zur Übertragung der Signale wird das schmalbandige Narrow Band Internet of Things verwendet, das sich durch extrem geringen Energieverbrauch der Sensoren bei gleichzeitig sehr großer Reichweite auszeichnet.

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Bei T-Systems sieht man das Projekt jedenfalls als Einstieg in eine völlig neue, von Sensoren und künstlicher Intelligenz geprägte Ära der Parkraumbewirtschaftung: „Wir freuen uns, dass wir unser neues Park-Sensornetz erstmalig großflächig zum Einsatz bringen können“, sagt Oliver Bahns, Leiter des Bereichs Connected Mobility bei T-Systems. Und er fügt hinzu: „Auch weitere Großstädte werden von dem neuen Service profitieren.“

Daten als Treiber für Künstliche Intelligenz

Unternehmen könnten Künstliche Intelligenz ebenfalls in noch viel stärkerem Maße nutzen, als sie das heute tun. Die Voraussetzung dafür liegt allerdings in einer sinnvollen Verarbeitung von gigantischen Datenmengen. Das Know-how dazu können heute allerdings nur noch ausgewiesene Experten liefern: Data Scientists, von manchen nicht ganz falsch als der möglicherweise wichtigste Berufszweig des 21. Jahrhunderts genannt. Um das Fachwissen dieser Fachleute ihren Kunden in Workshops anbieten zu können, ist Kapsch BusinessCom daher vor einigen Monaten eine Kooperation mit der Advanced Information Management Consulting GmbH (AIMC) eingegangen, an der man einen 25-Prozent-Anteil hält.

Im Vordergrund des gemeinsam mit der AIMC erstellten Angebots steht die Erarbeitung von kundenspezifischen Softwaremodulen, etwa um von einer gesicherten Datenbasis aus durch Mustererkennung maschinell Handlungsempfehlungen generieren zu können. Oder um die Datenflüsse zwischen den einzelnen Elementen eines KI-Systems zu steuern. Oft geht es auch um die Abstimmung zwischen Data Storage-, Analytics- und Visualisierungs-Lösungen. Weitere Kooperationsvorhaben sind angekündigt. „Wir haben bereits einige gemeinsame Projekte in der Umsetzung, die im Kontext von Industrie 4.0, Gesundheitswesen und Touristik stehen“, sagt Jochen Borenich, Mitglied des Vorstands bei Kapsch BusinessCom.

Automatisierung der Bezahlprozesse

Auch am Ende der Wertschöp- fungskette, beim Bezahlprozess, dürfte das Jahr 2018 spannend werden. Immer mehr Anbieter setzen hier auf neue Lösungen. Wesentlich dabei ist das nahtlose Ineinandergreifen der einzelnen Glieder der Wertschöpfungskette. Bei jenen Unternehmen, die diesem Punkt die entsprechende Beachtung schenken, läuft das Geschäft in der Regel auch besonders gut. Sebastian Siemiatkowski, Mitbegründer und CEO Klarna, nennt noch einen weiteren Punkt, der für den Erfolg mitentscheidend ist: „Kunden möchten schnell und bequem zahlen – und das von jedem Ort und zu jeder Zeit.“

Je besser die Usability einer Seite, desto leichter kann dieses Ziel erreicht werden. Als Knackpunkte erweisen sich dabei sehr oft die folgenden Fragen: Lässt sich die Webseite rasch öffnen und sind die Produkte optisch anschaulich präsentiert und gut beschrieben? Wie sieht die Filterfunktion bei der Suche nach Produkten aus? Wie übersichtlich und einfach sind die einzelnen Schritte vom Auffinden der Ware bis zur Kassa gestaltet? Und natürlich: Wie ist der Check-out-Bereich selbst gestaltet?

Ebenfalls wichtig für den Erfolg von Online-Shops ist der Umgang mit Rücksendungen: Kunden wollen Waren problemlos wieder zurückschicken können, der bereits erfolgte Bezahlvorgang soll möglichst einfach storniert werden können. Klarna hat daher nun als erstes Unternehmen eine eigene App entwickelt, mit der neben sofortiger Bezahlung oder der individuellen Auswahl von Zahlungszielen per Rechnung auch das Retourenmanagement verwaltet werden kann.

Digitalisierung im Retail-­Geschäft

Im Bereich Retail zeichnet sich 2018 ebenfalls klar ein Trend zur Digitalisierung beim Bezahlen ab. Angefangen bei der Fiskalisierung, welche die österreichische Wirtschaft 2017 im Banngehalten hat, bis hin zu neuen Zahlungsmitteln wie Alipay und der Verknüpfung von Point of Sale (POS) und E-Commerce.

„Der POS wird zunehmend intelligenter und komplexer. Das sorgt einerseits für Herausforderungen, aber auch für Chancen bei den Nutzern und denen, die solche Lösungen anbieten oder in irgendeiner Art und Weise sinnvoll unterstützen“, sagt Axel Puwein, Director of Products & Innovations bei Wirecard CEE. Das international tätige Unternehmen bietet seinen Kunden unter anderem maßgeschneiderte Bezahllösungen und unterstützt sie bei der Umsetzung digitaler Technologien.

Neben dem klassischen POS nehmen aber auch sogenannte Unattended Services zu. Es handelt sich dabei um Lösungen, die kein Personal benötigen. Hierbei gibt es unbemannte klassische Dienste wie beispielsweise Tank- oder Fahrscheinautomaten, die man bereits aus dem Alltag kennt. Aber auch Kassenlösungen im Handel könnten bald ohne Personal auskommen. Neue Themen aus dem Bereich Smart City, wie beispielsweise Stromtankstellen, gewinnen ebenso stark an Bedeutung und werden massiv weiter ausgebaut beziehungsweise erfordern ebenso komplexe digitale Lösungen.