Energie : Modernisiertes Fernheizkraftwerk Tor di Valle in Rom vorzeitig fertiggestellt

Dies sind nicht nur die ersten beiden J920 FleXtra Gasmotoren mit 9,5 MW und 50 Hz, die in Italien kommerziell betrieben werden, hier wird zudem erstmals die Jenbacher J920-FleXtra-Technologie von GE zur Modernisierung einer bestehenden KWK-Anlage eingesetzt. Durch das Downsizing des Kraftwerks und die hocheffiziente BHKW-Lösung können jährlich 16.000 t an CO2-Emissionen vermieden werden.

Die Fertigstellung erfolgte sogar noch vor dem geplanten Termin. Geplant und realisiert wurde das Projekt von einem aus GE und CEFLA bestehenden Konsortium. GE lieferte zwei Jenbacher J920 FleXtra Gasmotoren, das nötige Engineering sowie dazugehörige Aggregate und Nebenanlagen. CEFLA entwickelte die ingenieurtechnischen Aspekte des Heizkraftwerks, übernahm das Projektmanagement und zeichnete für die Anlageninstallation einschließlich der Errichtung der erforderlichen Infrastruktur verantwortlich.

Das neue Fernwärmeheizkraftwerk von ACEA umfasst neben den zwei J920 FleXtra Jenbacher Gasmotoren drei zusätzliche Gaskessel samt zugehörigen Fernheizsystemen. Die elektrische Leistung der Gasmotoren liegt bei 19 MW, die thermische Leistung bei ca. 15 MW und der Gesamtwirkungsgrad bei mehr als 80 %. Für Spitzenlasten bei der Fernwärmeversorgung können durch die drei zusätzlichen Gaskessel weitere 70 MW thermische Leistung bereitgestellt werden. Zudem stehen sie für schwächere Lastzeiten als Wärmespeicher bereit. Aufgrund der Kombination aus energie- und wärmeerzeugenden Gasmotoren mit Wärmespeicherung und Gaskesseln ist die neue KWK-Anlage umweltgerechter und effizienter als das alte Gasheizkraftwerk.

„Das Großprojekt Tor di Valle stellte eine gewaltige Herausforderung dar. Dennoch ist es uns gelungen, das Projekt weit vor der Zeit abzuschließen, sodass wir die erste Anlage bereits vier Monate früher in Betrieb nehmen konnten", erklärt Roberto Cocchi, Managing Director des Geschäftsbereichs Cefla Plant Solutions. „Wir haben nicht nur die Vertragsfristen eingehalten, sondern konnten frühzeitig die Fertigstellung vermelden – ein Riesenerfolg! Das war das Ergebnis der reibungslosen Zusammenarbeit zwischen den drei Hauptakteuren (ACEA, GE und CEFLA). Die Projektoptimierung vereinfachte dabei die Prozesse in hohem Maße. Dieses Prinzip haben wir auch für die spätere Instandhaltung beibehalten. Darüber hinaus haben wir aber auch der Gebäudeauslegung höchste Aufmerksamkeit gewidmet, sodass die Anlage heute eine Erdbebensicherheit der Stufe 4 aufweist."

„Alle Beteiligten aus den drei Unternehmen waren unverzichtbar für den Projekterfolg!", erläutert Roberto Cocchi weiter. „Insbesondere die Mitarbeiter vor Ort haben hervorragend zusammengearbeitet und wesentlich zum Erreichen der wichtigen Meilensteine vor Einbruch des Winters beigetragen. Hier erkennt man deutlich die Synergien der Zusammenarbeit. Das gilt ganz sicher für die Cefla-Mitarbeiter und ebenso für das Konsortium aus Cefla und GE, das dieses eindrucksvolle Kraftwerk für ACEA konstruiert und realisiert hat."

Das Projekt beinhaltet auch einen mehrjährigen Servicevertrag für die beiden J920 FleXtra Gasmotoren. Die myPlant Asset Performance Management-Lösung von GE wird das aktive Monitoring aller wichtigen Motorenparameter übernehmen. Mit den myPlant-Analysedaten lässt sich die Lebensdauer der verschiedenen Anlagenkomponenten vorhersagen, wodurch der Anlagenbetreiber von einer reaktiven Instandhaltung auf eine zustandsbasierte Instandhaltungsstrategie wechselt.

„Die europäische Klimapolitik lässt zwei Trends erkennen: Die Tendenz zu flexibleren Energiesystemen im Segment der Blockheizkraftwerke sowie die Modernisierung bestehender Gas- und Kohlekraftwerke", erklärt Carlos Lange, President der Unternehmenssparte Distributed Power von GE. „Wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit mit Cefla, die es ermöglich hat, diese dezentrale Anlage vorzeitig in Betrieb zu nehmen. ACEA profitiert zusätzlich von einer höheren Flexibilität."

GE und Cefla unterstützen ACEA beim Ausbalancieren des Wärme- und Energiebedarfs durch die Integration eines Wärmespeichersystems. Dies ermöglich auch außerhalb der Spitzenlastzeiten oder in Zeiten, in denen die Stromversorgung durch erneuerbare Energien gedeckt werden kann, eine konstante Wärmeversorgung ohne Motorbetrieb.

Die erfolgreiche Forschungskooperation mit dem Large Engines Competence Center (LEC), Österreichs führender Forschungseinrichtung im Bereich der Großmotorentechnologie, ist ein weiterer Schlüsselfaktor in punkto Effizienz, Nachhaltigkeit, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit des Jenbacher J920 FleXtra Gasmotors. Wie GE ist das LEC Vorreiter im Bereich der Digitalisierung. Gemeinsam wird an der Entwicklung nachhaltiger Großmotoren und emissionsarmer Konzepte zur Energieerzeugung gearbeitet.