Bahnindustrie : Bombardier will betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland vermeiden

Die Stellenstreichungen beim Zugbauer Bombardier Transportation in Deutschland sollen wie geplant ohne betriebsbedingte Kündigungen ablaufen. Diese würden bis Ende 2019 ausgeschlossen, wie Arbeitgeber und Arbeitnehmer in einer Betriebsvereinbarung festgelegt haben.

Nun beginnen die Verhandlungen über einen Sozialplan und die Konditionen für freiwillige Vertragsauflösungen. Das teilte das Unternehmen mit.

Großer Standort in Wien laut Management nicht bedroht

Bombardier will deutschlandweit in den nächsten drei Jahren bis zu 2.200 seiner 8.500 Arbeitsplätze abbauen, um im Nachbarland wieder profitabel zu werden.

Mit dem Interessenausgleich ist nun der Weg frei, die Maßnahmen für eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit von Bombardier in Deutschland zügig umzusetzen", sagte der Deutschland-Chef des Unternehmens, Michael Fohrer.

In Österreich ist Bombardier mit einem großen Werk in Wien vertreten, das Straßen- und Stadtbahnen fertigt. In diesem Werk arbeiten rund 550 Menschen arbeiten. An dem Standort seien keine Stellen bedroht, wie Manager in Österreich mehrfach betont haben.

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Hennigsdorf und Görlitz am stärksten betroffen

Am stärksten betroffen sind nach einem Aufsichtsratsbeschluss vom Juni die größten deutschen Standorte Hennigsdorf bei Berlin sowie Görlitz in Sachsen. Der Beschluss des Kontrollgremiums führte nun zu der Betriebsvereinbarung.

"Der Weg der Veränderung des Unternehmens in Richtung sozialer Absicherung und Zukunftsorientierung wird damit präzise beschrieben", meinte die IG Metall zu der Einigung.

Sie umfasst nach Gewerkschaftsangaben auch die künftigen Aufgaben der deutschen Standorte, Investitionszusagen sowie bessere Mitbestimmungs- und Kontrollmöglichkeiten für den Betriebsrat.

"Die Frage von tariflichen Zugeständnissen spielte im Rahmen der Verhandlungen keine Rolle mehr." Die Gewerkschaft hatte im Zuge der Verhandlungen kritisiert, dass das Management auch über Arbeitszeit sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld verhandeln wollte. (dpa/apa/red)