Energiewende : Austria Energy und das Mega-Projekt für Wasserstoff

Ein Speicher für Wasserstoff

"Bei den heutigen Erdgaspreisen sind wird zu hundert Prozent kompetitiv."

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Der Windpark-Entwickler Austria Energy plant ab 2027 grünen Wasserstoff aus Chile zu exportieren. Die Österreicher, die zur Finanzierung des milliardenschweren Vorhabens den auf grüne Energien spezialisierten Investmentfonds Copenhagen Infrastructure Partners (CIP) an Bord geholt haben, betreten mit dem Plan eine neue Größenordnung. Und: "Bei den heutigen Erdgaspreisen sind wird zu hundert Prozent kompetitiv", sagte Austria Energy-Chef Helmut Kantner im Gespräch mit der APA.

Die Frage werde, so Kantner, aber gar nicht sein, wie viel grüner Wasserstoff koste, sondern ob es genug gibt, um die Klimawende auf globaler Ebene zu schaffen. Wenn die Erderhitzung gestoppt werden soll, werde der Bedarf an grünem Wasserstoff und grünem Ammoniak enorm sein und neben Industrie auch Schiff- und Luftfahrt betreffen. Die Landwirtschaft sei aktuell der größte Abnehmer von Ammoniak.

Als konkretes Beispiel nannte Kantner Scania, der als erster Lkw-Hersteller in Europa CO2-freien Stahl verlangte und mit der Abnahme die Errichtung eines neuen Stahlwerks in Nordschweden, das CO2-freien Stahl herstellen wird, finanziert. Kantner selbst hat derzeit Vorverträge mit Abnehmern vorwiegend aus Asien.

Der Baubeginn der Anlage ist für 2025 geplant, der Probebetrieb soll vor Ende 2026 starten. "Dieses Wasserstoff-Projekt ist eine völlig neue Dimension für uns", sowohl vom Investitionsvolumen als auch von der Ausdehnung, sagte Kantner. "Wir werden hier einen Windpark aufstellen, der sich in etwa über 35.000 Hektar erstreckt". Bisherige Projekte von Austria Energy haben sich zwischen 100 und 300 Mio. Dollar bewegt.

Bei den nun veranschlagten 3 Mrd. Dollar (2,66 Mrd. Euro) kommt der Finanzierungspartner CIP ins Spiel. Die Aufstellung der Geldmittel liegt in den Händen der Dänen. Kantners Part ist der Windpark, an dem er seit rund zwei Jahren arbeitet, etwa mit Grundstückssicherungen und Vorbereitungen für die Umweltverträglichkeitsprüfung. Diese Vorarbeiten hätten dazu geführt, dass CIP nach einer Prüfung (Due Diligence) in das Joint Venture eingestiegen ist. Die Idee selbst sei vor drei Jahren entstanden, gemeinsam mit dem Unternehmen Ökowind, das unter anderem Windräder im Burgenland betreibt. Ökowind hat laut Kantner nun aber keine aktive Rolle mehr in dem Projekt.

Lesen Sie hier, warum ausgerechnet Chile als Standort gewählt wurde, wie der Strom ins Netz eingespeist werden soll, die Probleme mit Wind und warum Austria Energy sich für Ammoniak entschieden hat. (apa/red)

Windräder von AustriaEnergy mit HNN Projekt in Chile
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