Strategie : Zulieferer SAF-Holland setzt sich hohe Ziele

Für 2020 kündigte der deutsch-amerikanische Konzern kürzlich ein Plus auf circa 30 Prozent an. SAF-Holland setzt dabei vor allem auf Schwellenländer, deren Wachstumstempo deutlich höher ist als das der etablierten Märkte.

Weil in den früheren Boomländern Brasilien und Russland das Nutzfahrzeuggeschäft eingebrochen ist, und wenig Hoffnung auf baldige Besserung besteht, fasst Borghardt künftig nicht nur die sogenannten BRIC-Staaten ins Auge. Interessante Märkte sind aus seiner Sicht Indonesien, Mexiko, die Türkei oder Nigeria. Dort könne sich SAF Holland über Zukäufe stärken, "um schneller in einem Markt Geschäfte machen zu können". Konkrete Verhandlungen würden derzeit aber nicht geführt. "Wir beobachten den Markt."

Wachstum kann nach Einschätzung Borghardts auch über eine weitere günstigere Marke erzielt werden. 2012 startete der Konzern die Zweitmarke Sauer Quality Parts, die in Osteuropa, Arabien und Nordafrika Verschleißteile wie Bremsbeläge zu niedrigeren Preisen liefert. Das Angebot billigerer Ersatzteile wurde 2015 um die Marke GoldLine für den zentral- und südamerikanischen Markt erweitert.

Wie sich im Schlepptau größerer internationaler Präsenz Umsatz und Ergebnis in den nächsten 15 Jahren bis 2030 entwickeln sollen, wollte der Vorstandschef nicht sagen. SAF-Holland hatte Mitte Mai eine neue Strategie vorgestellt, wonach bis 2020 die Erlöse jedes Jahr im Schnitt um vier bis sieben Prozent steigen sollen. Bei der bereinigten Rendite (Ebit-Marge) peilt SAF Holland einen jährlichen Zuwachs von mindestens acht Prozent an. (apa/Reuters)