Baustoffindustrie : Wienerberger schafft auch in der Coronakrise ein solides Ergebnis

Der börsennotierte Baustoffkonzern Wienerberger hat sich im ersten Halbjahr 2020 gegen die Coronakrise gestemmt. Der Umsatz sank gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um fast 6 Prozent von 1,74 auf 1,64 Mrd. Euro und der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gab von 290 auf 255 Mio. Euro um 12 Prozent nach, wie der Konzern mitteilte.

Das zweite Quartal sei besser verlaufen als erwartet: Der Umsatz ging im Jahresabstand um 12 Prozent zurück (2 Quartal 2019: 960 Mio. Euro), das bereinigte EBITDA um 17 Prozent (2. Quartal 2019: 181 Mio. Euro). Ab Mitte Mai habe der Konzern die Produktion unter Einhaltung strenger Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen wieder hochfahren können. Und ab Juni sei die Nachfrage "aufgrund des Nachholbedarfs, der während des Lockdowns entstanden war," besonders stark gewesen. Für den Rest des Jahres jedoch sei ein ähnlicher Trend "nicht abzusehen".

Die weitere Geschäftsentwicklung im Gesamtjahr sei "nach wie vor nur begrenzt vorhersehbar". Eine Abschwächung der Absatzvolumina gegenüber dem im Juni verzeichneten hohen Niveau wird erwartet, sobald der Nachholbedarf von April und Mai abgebaut ist.

Deutliche Rückgänge im Gesamtjahr erwartet

Die Prognose für 2020 wurde coronabedingt jedenfalls massiv gekappt: Aus heutiger Sicht rechnet das börsennotierte Unternehmen mit einem Umsatzrückgang bis zu 15 Prozent (2019: 3,5 Mrd. Euro) und mit einem bereinigten EBITDA zwischen 460 und 480 Mio. Euro - 2019 hatte es 587,5 Mio. Euro betragen. Vor dem behördlich verfügten Lockdown zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie hatte Wienerberger für heuer noch mit einem bereinigten EBITDA von 625 bis 645 Mio. Euro gerechnet.

"Mit der raschen Umsetzung eines spezifischen Maßnahmenprogramms zur Bewältigung der Auswirkungen der Covid-19-Krise waren wir in der Lage, unsere Performance auf einem robusten Niveau zu halten", kommentierte Wienerberger-Chef Heimo Scheuch die Halbjahresergebnisse.

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Im zweiten Quartal 2020 habe der Konzern seine starke Liquiditätsbasis abgesichert und die Finanzierungsstruktur weiter optimiert. Die erfolgreiche Platzierung einer Unternehmensanleihe im Volumen von 400 Mio. Euro mit fünfjähriger Laufzeit und einem Kupon von 2,75 Prozent versetze das Unternehmen in die Lage, aus der Covid-19 Pandemie entstehende Chancen zu nützen und sich für die Zukunft zu positionieren. Durch Kostendisziplin und striktes Management des Working Capital habe Wienerberger seine starke Liquiditätsposition halten können. (apa/red)