Logistikstrategien : Wie der Feuerwehrausrüster Rosenbauer seine Auslastung in Leonding glättet

Blick in ein Werk von Rosenbauer
© Rosenbauer

Bestände zuweilen dort erhöht, wo es ratsam erscheint, hat in den vergangenen Monaten der Feuerwehrausrüster Rosenbauer. Bei Getrieben und Wandlern für seine Produktion von Flughafenlöschfahrzeugen, die der Maschinenbauer in den USA bezieht, hat man sich zuletzt einen Halbjahresbedarf gesichert. Auch Spezialteile wie Längs- und Querträger für Kommunalfahrzeuge, für die die Wiederbeschaffungszeit in der Pandemie auf zwölf Wochen stieg, ordert das Unternehmen früher. Doch ansonsten sind die Bestände schlank. "Wir produzieren kein Fahrzeug, für das es keinen Käufer gibt", sagt Julia Eibensteiner, Head of Logistics bei Rosenbauer.

Im Fertigungsverbund mit den Zulieferwerken Neidling bei St. Pölten und Radgona, die vormontiert Türen und Dachgalerien für Kommunalfahrzeuge und Wassertanks liefern, klappt die Zusammenarbeit auch in den Pandemiemonaten gut. "Zweimal täglich takten wir Direktlieferungen just in sequence in unsere oberösterreichischen Fertigungen ein", sagt Eibensteiner.

Massiv bessere Planbarkeit bringt dem Feuerwehrausrüster Rosenbauer seit Anfang 2020 an den heimischen Standorten zudem ein neu eingeführtes Tool für das Time-Slot-Management. Es liefert den Oberösterreichern tagesaktuell die Information, wann exakt welche Lieferung hereinkommt. "Wir sehen auf einen Blick, ob es sich um einen Ganzzug mit 28 Paletten oder eine kleinere Lieferung handelt", schildert Eibensteiner.

Als Plug-and-play-Lösung ist das Tool hochgradig bedienerfreundlich und trägt zur Glättung der Auslastung der Werkslogistik bei. "Spediteure reservieren ein Zeitfenster und bekommen automatisiert eine Rampe zugewiesen", sagt Eibensteiner. Ebenfalls neu: Im vorigen Sommer führte Rosenbauer einen Online-Helpdesk für die Erkennung und Behebung von Ineffizienzen in der Supply Chain ein. "Statt zum Hörer zu greifen, werden effizient Probleme gewichtet und schneller gelöst", heißt es bei Rosenbauer. Für eine termingerechte Auslieferung von Ersatzteilen sorgt schließlich der 2019 aufgesetzte Logistikhub in Asten. Die Schicht läuft dort bis 18 Uhr. KEP-Dienstleister können die Ware also täglich noch zum Flughafen bringen, "von wo die letzte Frachtmaschine aus Linz um 22 Uhr abhebt", so die Logistikerin.

Dieser Artikel ist Teil einer Serie zu Beschaffungs- und Logistikstrategien heimischer Produktionsunternehmen und in INDUSTRIEMAGAZIN-Ausgabe 2/21 in voller Länge zu lesen.