Bauindustrie : Wichtige Wende für Strabag: Streit um Autobahn in Italien zu Ende

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© Peter Martens

Nachdem ein jahrelanger Rechtsstreit zwischen Österreichs größtem Baukonzern Strabag und der norditalienischen Autobahngesellschaft "Autostrada Pedemontana" beigelegt worden ist, soll jetzt das auf Eis gelegte Autobahnprojekt "Pedemontana Lombarda" zu Ende gebaut werden. Dies betonte der Präsident der Lombardei, Attilio Fontana, laut Medienangaben.

Baukosten sind explodiert - wieder einmal

"Nach Ende des Streits wird die Pedemontana-Baustelle wieder geöffnet. Damit können wir das Infrastrukturprojekt beenden", sagte Fontana. Das Autobahnprojekt "Pedemontana Lombarda" stand bisher wegen zahlreicher Gerichtsstreitigkeiten still. Unter anderem, weil die Autobahngesellschaft entschied, den Vertrag mit dem Strabag-Konsortium für das zweite Los der Autobahn aufzulösen, wogegen sich die österreichische Gesellschaft gewehrt hatte. Der Streit wurde am Dienstag beigelegt, indem sowohl Strabag, als auch die Autobahngesellschaft "Autostrada Pedemontana", auf ihre Entschädigungsforderungen verzichteten.

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Zwei Baulose fehlen

Den ursprünglichen Plänen zufolge hätte die Verbindung zwischen dem Mailänder Flughafen Malpensa und Bergamo bereits im Jahr 2015 - für die damalige Expo in Mailand - fertig sein sollen. Die hohen Baukosten, die von den ursprünglich avisierten 1,7 Mrd. auf jetzt geschätzt 4,5 Mrd. Euro stiegen, wurden öfters kritisiert. Der Streit zog sich seit vier Jahren hin und verhinderte die Fortsetzung des Bauprojekts.

Jetzt will die "Autostrada Pedemontana", an der sich die Region Lombardei beteiligt, Wettbewerbe für zwei der drei fehlenden Lose (B2 und C) ausschreiben. Angeblich sind elf Baugesellschaften interessiert, sich am Wettbewerb zu beteiligen. Nach Angaben der Mailänder Wirtschaftszeitung "Milano e Finanza" könnte sich Strabag für die beiden Baulose bewerben. Geplant ist der Bau einer Strecke, die Vimercate bei Mailand mit Bergamo verbinden soll. (apa/red)

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