Verkehr : Vorarlberger Industriebetriebe wollen Autoverkehr zur Arbeit reduzieren

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In Vorarlberg wollen 13 Betriebe mit rund 17.000 Mitarbeitern als Netzwerk "Wirtschaft MOBIL" ihre Beschäftigten zum Umstieg auf klimaneutrale Mobilität bewegen. Konkret sollen bis 2025 rund 1.000 Autopendler auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umsteigen, so das Ziel des präsentierten Vorhabens, das das Vorarlberger Energieinstitut ein "ambitioniertes Ziel" nannte.

Täglich pendelten in den Mitgliedsbetrieben des Netzwerks, darunter große Arbeitgeber wie der Kunststoffhersteller Alpla, der Beschlägehersteller Blum oder der Lichtkonzern Zumtobel, die Hälfte der Mitarbeiter per Auto zur Arbeit, und zwar allein. Die Folgen seien steigende Lärm-und Schadstoffemissionen, hohes Verkehrsaufkommen und gesundheitliche Folgen durch Bewegungsmangel.

Riesige Flächen werden für Parkplätze zubetoniert

Die Unternehmen müssten zudem Flächen für Parkplätze bereitstellen, der Grund für 1.000 Parkplätze koste sieben bis zehn Millionen Euro. Steigen 1.000 Autopendler um, sparten sich die Betriebe rund 200.000 Euro, weil Radfahrer weniger krank seien. 2,2 Mio. Euro sparten sich die Pendler an Mobilitätskosten, wenn sie Fahrrad oder Öffis nutzten, rechneten die Initiatoren vor. Zudem könnten rund 900 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden.

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Die Verlagerung soll durch eine gute Infrastruktur, wie sichere Radabstellanlagen, Duschen und Bushaltestellen, Informationen über gesundheitliche Vorteile und Anreizsysteme, etwa die Beschaffung von "Geschäftsrädern" oder sachbezugsfreien Öffi-Jahrestickets, erreicht werden. Als Unternehmen habe man die Möglichkeit, die Mobilität gemeinsam mit den Mitarbeitern zukunftsfähig zu gestalten, so Armin Steger von Schelling Anlagenbau und Martin Netzer vom Oberflächentechnik-Unternehmen Collini.

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"Eine Reduktion in dieser Größenordnung ist ein ambitioniertes Ziel", so Martin Reis, Projektbetreuer des Energieinstituts. Bisher sei es trotz großer Anstrengungen erst gelungen den Anteil des umweltfreundlichen Verkehrsanteils an den Arbeitswegen zu stabilisieren. In absoluten Zahlen nehme der Autoverkehr in Vorarlberg durch Bevölkerungs- und Arbeitsplatzzuwachs weiter zu. Dennoch könne der Beitrag der Initiative "gar nicht hoch genug eingeschätzt" werden. Denn neben der Vorbildwirkung wisse man, dass sich die Wahl des Verkehrsmittels zur Arbeit auch auf das Mobilitätsverhalten in der Freizeit auswirke. (apa/red)