Nutzfahrzeuge : Volkswagen erwartet heuer für die Transportersparte einen Verlust

Volkswagen rechnet wegen hoher Investitionen und Strafzahlungen für Klimaverstöße in seiner Transportersparte Unternehmenskreisen zufolge im laufenden Jahr mit einem Verlust. Davon sei auszugehen, wenn man die bereits bekannten Belastungen zusammenrechne, sagte eine Person mit Kenntnis der Zahlen. Noch nicht enthalten seien darin die Folgen der Corona-Krise.

Wie bei den anderen Marken von Volkswagen auch ruht wegen der Pandemie bei den VW-Nutzfahrzeugen in Hannover die Produktion.

In einer Stellungnahme zu einem Vorausbericht des "Spiegel", wonach der operative Verlust bei rund einer halben Milliarde Euro liegen soll, erklärte das Unternehmen, die Sparte durchlaufe gerade die größte Transformation ihrer Geschichte. Dafür nehme man "bewusst zwei schwierige Jahre in Kauf", sagte ein Sprecher. In den ursprünglichen Planungen für die Jahre 2020 und 2021 habe die VW-Tochter bereits wegen der hohen Investitionen und Entwicklungskosten sowie drohender CO2-Strafzahlungen "mit negativen Auswirkungen gerechnet". Wegen der Corona-Pandemie seien derzeit keine Voraussagen für das laufende Jahr möglich.

2019 hatte die Transportersparte mit Modellen wie dem Stadtlieferwagen Caddy, dem größeren Crafter oder dem Multivan noch gut eine halbe Milliarde Euro Betriebsgewinn gemacht. Die Marke erneuert gerade ihre Modellpalette und stellt zudem die Produktion auf Elektroautos um. So soll neben dem Transporter T6.1 ab kommendem Jahr der neue T7 und ab 2022 der Elektro-Bulli ID Buzz in Hannover vom Band laufen.

Laut "Spiegel" soll ein neues Sparprogramm bis Jahresende gut 400 Millionen Euro einspielen, so dass unter dem Strich ein Verlust von etwa 100 Millionen Euro bliebe. Zur Höhe des erwarteten Verlusts äußerte sich VW nicht. (reuters/apa/red)