Software : UN beauftragt Modul University für Klimaschutz-Lösung

Kern des Auftrags ist die Errichtung einer umfassenden Online-Umgebung zur Analyse und Vernetzung weltweiter Umweltdaten und Kommunikationsströme. Entscheidend für die Beauftragung der Wiener Privatuniversität war das internationale Renommee des Instituts für Neue Medientechnologie im Bereich Webintelligenz.

Zukünftig will das United Nations Environment Programme (UNEP) moderne Webintelligenz-Lösungen nutzen, um Entscheidungsträger und Öffentlichkeit über die Relevanz online verbreiteter Umweltkommunikation zu informieren. Dazu werden Einschätzungen von Einzelpersonen genauso analysiert wie maßgebliche Meinungstrends in Nachrichtenkanälen, Social Media und den Online-Publikationen globaler Unternehmen und Umweltorganisationen. "Gerade im Umweltbereich konnten wir mit unserem Know-how zahlreiche internationale Beiträge leisten. Die von unserem Team entwickelte webLyzard-Plattform informiert Entscheidungsträger über relevante Inhalte und Stimmungen in der öffentlichen Kommunikation – tagesaktuell, grafisch aufbereitet und in mehreren Sprachen. Gerade bei so kontrovers diskutierten Themen wie Klimawandel ist die so gewonnene Information wichtig, um ein umfassendes und authentisches Meinungsbild zu erhalten", erklärt der Leiter Arno Scharl.

Innerhalb der nächsten zwei Jahre wird das Team um Scharl nun eine ganze Reihe an Webintelligenz-Lösungen für UNEP entwickeln. Grundlegend sind dabei Technologien, die es erlauben relevante Daten aus strukturierten und unstrukturierten Online-Quellen zu sammeln, diese automatisch miteinander abzugleichen und so zu indizieren, dass sie für spätere Funktionen intelligent genutzt werden können. Die neuen Systeme sollen in das Online-Angebot von UNEP integriert werden.

Differenzierung der Daten

Ein besonders anspruchsvoller Teil des Projektes befasst sich mit der Entwicklung von Technologien, die eine entscheidende Differenzierung der zu Klimawandel und Luftqualität gesammelten Daten erlauben: Rein faktische Information soll automatisch von individuellen, gefühlsgesteuerten Meinungsäußerungen unterschieden werden. Zu den sich ergebenden Möglichkeiten meint Professor Scharl: "Wir werden modernste Text Mining-Methoden in mehreren Sprachen gleichzeitig verwenden, um Stakeholder-Meinungen im Umweltbereich in Echtzeit zu erfassen. Meinungsführer und ihr Einfluss werden so identifiziert, thematisch wie zeitlich eingeordnet und geografisch lokalisiert. Damit schaffen wir einen gut strukturierten Informationsraum, der leicht erfassbar visualisiert wird." Damit wird die Technologie es auch ermöglichen, umfassende Trends zu erfassen und deren Entwicklung zeitlich zu verfolgen. Eine Möglichkeit, die es beispielsweise erlauben wird jene Umweltparameter zu identifizieren, von denen sich die Öffentlichkeit besonders betroffen fühlt.

Suchen und Sehen

Wesentlich für die Nutzung der aufbereiteten Information durch die breite Öffentlichkeit wird auch ein Dashboard sein, das frei formulierte Suchanfragen zulässt – und Ergebnisse in Form von beeindruckenden Visualisierungen anzeigen wird. So wird es sogenannte Word Trees geben, die zeigen in welchen Zusammenhängen ein Begriff wie z. B. "Luftqualität" weltweit diskutiert wird. Interaktive Karten werden den geografischen Ursprung und etwaige Ortsbezüge einer Kommunikation darstellen und so das Erkennen von entstehenden Meinungstrends und die Identifizierung des Ursprungs erleichtern. Zusätzlich werden Entity Maps den inhaltlichen Bezug zwischen Kommunikationsaktivitäten verschiedener Organisationen, Personen oder Orte darstellen.