Kohlekraftwerk : Umweltschützer: Blackrock solle Siemens die "rote Karte" zeigen

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© APA/dpa/Oliver Berg

Der weltgrößte Vermögensverwalter müsse dem Siemens-Vorstand "die Rote Karte zeigen", forderten Greenpeace-Unterstützer bei einer Protestaktion vor der Frankfurter Deutschland-Zentrale von Blackrock. Anlass der Kritik ist die Entscheidung des Siemens-Vorstands, trotz heftiger Proteste von Umwelt- und Klimaschützern an seiner Zulieferung für ein riesiges Kohlebergwerk in Australien festzuhalten. Auf den Transparenten der Aktivisten in Frankfurt war zu lesen: "Blackrock: Euer Depot brennt!"

Die Demonstranten entzündeten im Morgengrauen ein Feuer an einem schwarzen Stein, der einerseits den Namen Blackrock (auf deutsch: "schwarzer Fels"), andererseits einen Kohle-Klumpen symbolisieren soll. Die US-Fondsgesellschaft ist mit 5,6 Prozent der Anteile einer der größten Aktionäre von Siemens. Ein großer Teil des Siemens-Pakets liegt allerdings in Indexfonds (ETF), auf deren Zusammensetzung die Blackrock-Fondsmanager keinen Einfluss haben.

Blackrock fordert Konzernchefs zu mehr Nachhaltigkeit auf

Der Chef des US-Finanzgiganten Blackrock, Larry Fink, hatte kürzlich Konzernchefs weltweit zu mehr Engagement in Sachen Klimaschutz aufgefordert. Blackrock sei "zunehmend geneigt", Vorständen und Aufsichtsräten die Zustimmung zu verweigern, wenn die Unternehmen beim Thema Nachhaltigkeit keine ausreichenden Fortschritte machten.

Blackrock müsse jetzt beweisen, dass diese Forderungen wirklich ernst gemeint seien, forderte Greenpeace-Finanzexperte Volker Gaßner in einer Mitteilung. Signaltechnik von Siemens soll an einer Bahnstrecke installiert werden, mit der Kohle von einer riesigen Mine in Australien zum Hafen transportiert wird. Klimaschützer und andere Umweltorganisationen haben deshalb zur Hauptversammlung von Siemens am Mittwoch zu Demonstrationen und Aktionen vor der Münchner Olympiahalle aufgerufen.

Blackrock verwaltet nach jüngsten Zahlen gut 7,4 Billionen Dollar (rund 6,7 Billionen Euro) Anlagegelder. Das US-Unternehmen ist weltweit an mehr als 15.000 Unternehmen beteiligt, in Deutschland unter anderem an allen DAX-Konzernen. (apa/dpa/reuters)