Elektrotechnik : Umsatzplus bei ABB: "Wesentlicher Beitrag" kommt von B&R

Der Schweizer Elektrotechnikkonzern ABB ist im vergangenen Jahr auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Vor allem dank eines starken Roboter-Geschäfts kletterte der Umsatz 2018 um 4 Prozent auf 27,7 Mrd. Dollar (24,3 Mrd. Euro), wie der Schweizer Konzern mitteilte. Zuvor hatte ABB die eigene Zielsetzung eines Umsatzwachstums von jährlich drei bis sechs Prozent mehrere Jahre in Folge verfehlt.

B&R: "Wesentlicher Beitrag"

Das oberösterreichische Unternehmen B&R, das von ABB übernommen wurde, wies im vergangenen Jahr nach Abgaben der Schweizer ebenfalls erfreuliche Zahlen auf. "B&R hat ein weiteres Jahr erfolgreichen Wachstums geliefert und leistet einen wesentlichen Beitrag zu unseren Zielen," sagte der ABB-Finanzchef Timo Ihamuotila.

Die Division Industrieautomation, die bisher bei B&R angesiedelt war, verzeichnete 2018 ein Plus bei den Auftragseingängen von 8 Prozent auf 7,6 Mrd. Dollar. Die Umsätze stiegen leicht um 1 Prozent auf rund 7,4 Mrd. Dollar.

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Mitten im Konzernumbau

Im Rahmen des laufenden Konzernumbaus wird ABB für den neuen Geschäftsbereich Robotik & Fertigungsautomation das Maschinen- und Fabrikautomationsgeschäft von ABB, welches hauptsächlich bei der österreichischen Tochter B&R angesiedelt ist, mit der Robotik-Plattform des Konzerns zusammenführen.

Vertrieb von Robotern als Wachstumsmotor

Auch in Zukunft dürfte das Roboter-Geschäft der wichtigste Wachstumsmotor bleiben. Hier rechnet ABB mit einem jährlichen Marktwachstum von 6 Prozent, doppelt so viel wie bei den anderen drei Geschäftsbereichen. Bei Robotern gelten die Schweizer weltweit als die Nummer Zwei hinter der japanischen Fanuc.

Ein Gewinn von 2,13 Milliarden Dollar

Der Gewinn des Züricher Konzerns hielt 2018 mit dem Umsatzwachstum nicht ganz Schritt. Unter dem Strich verdiente ABB 2,17 Mrd. Dollar, 2 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Analysten hatten durchschnittlich mit einem Gewinn von 2,13 Mrd. Dollar gerechnet. Belastend wirkten unter anderem Kosten für die Stromnetzsparte. ABB hatte das Geschäft im Dezember für 9,1 Mrd. Dollar an die japanische Hitachi verkauft. Vollzogen werden soll die Transaktion aber erst in der ersten Hälfte 2020.

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Positive Signale aus den USA

Für das laufende Jahr ist ABB verhalten optimistisch. Die makroökonomischen Signale für Europa seien gemischt und tendierten in den USA aufwärts. Für China werde weiterhin Wachstum erwartet. Der Ölpreis und Effekte aus der Währungsumrechnung würden das Unternehmensergebnis indes weiterhin beeinflussen. Beim Rivalen Siemens hatten die Brexit-Debatte, der Handelskonflikt zwischen China und den USA und die "innenpolitische Volatilität" in den USA das operative Ergebnis zuletzt abbröckeln lassen.

ABB bekräftigte neben der Wachstumsvorgabe auch das mittelfristige Ziel einer operative Marge von 13 bis 16 Prozent. Das Marktwachstum veranschlagte der Konzern, der auch Megatrends wie erneuerbare Energie oder Elektromobilität bedient, auf 3,5 bis 4 Prozent. (reuters/apa/red)